Startseite
Ostschweiz
St Gallen Gossau Rorschach
Der Umbau des Hotels Bad Horn kommt voran. Seit Mittwoch werden die vorfabrizierten Zimmer eingesetzt.
Schon von weitem warnen blinkende, gelbe Lichter die vorbeifahrenden Autofahrer. Hebt man seinen Blick, ist sofort klar, wieso: Ein leuchtend roter Kran ragt über dem Hotel Bad Horn in den grauen Himmel. Beim Näherkommen offenbart sich die riesige Baustelle am Seeufer. Die Bauarbeiter haben momentan eine Aufgabe vor sich, die höchste Präzision voraussetzt. «Mit dem Kran heben wir jedes Hotelzimmer hoch und setzen es in den Rohbau ein», sagt Ausnahmetransportbegleiter Martin Küster von der Emil Egger AG in St.Gallen.
Gelagert werden die Module auf dem Betonplatz an der Strasse vor dem Goldacher Lido. Die Zimmer werden auf einen Lastwagen gehoben und einzeln zur Baustelle gefahren. Da ein Zimmer gemäss Küster 15 bis 20 Tonnen wiegt, wird ein starker Kran mit 300 Tonnen Hubkraft benötigt. Wo die 5,30 Meter breiten Module hingehören, sei im Voraus berechnet worden. Auf den Zentimeter genau müssen die Bauarbeiter sie einsetzen, sonst passen nicht alle Zimmer in das Gebäude.
Von Millimeterarbeit spricht gar Polier Andreas Raschle. Er rechnet damit, dass es eineinhalb bis zwei Wochen dauern wird, ehe alle Zimmer an ihrem Platz sind. Das momentan regnerische Wetter sei zwar nicht förderlich, die Zimmer nähmen aber davon keinen Schaden. «Wir decken die Elemente mit Planen fortlaufend ab.» Der Vorteil dieser Bauweise sei, dass Teile des Gebäudes in Zukunft einfacher erneuert werden können. «Wenn die Zimmer in 15 Jahren erneut renoviert werden sollen, kann man die Elemente einfach auswechseln, anstatt dass das ganze Gebäude abgerissen werden muss», so Küster.
Wie die Hotelleitung über Instagram informiert, setzt sie bei der Renovation auf regionale Firmen. Gebaut wurden die Module von der Firma Krattiger Holzbau AG Amriswil und der Gossauer Firma Blumer-Lehmann AG. Die Zimmer einzeln vorzufertigen verkürze die Bauzeit und reduziere die Störung des Hotelbetriebs. Was den Modulen nach dem Einbau noch fehlt, sind die Möbel. Ansonsten seien die Zimmer komplett mit Dusche und Toilette: «Es hat sogar schon eine WC-Bürste drin», sagt Küster.
Der Umbau des Viersternehotels dauert bereits seit September vergangenen Jahres an. Geplant ist ein Neubau des Ostflügels mit 42 Zimmern, einer Lobby mit Bar und einem neuen Restaurant. Sofern alles nach Plan läuft, wird der Umbau bis im Sommer dieses Jahres fertiggestellt sein.