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Magnete, Käppli und bestickte Buchzeichen sind gefragt. Am Samstag eröffnet an der Bankgasse ein neuer Souvenirladen. In das Geschäft mit den Mitbringseln sind die Betreiber unverhofft hineingerutscht.
«Swiss Goods and Souvenirs» steht in weisser Schrift auf dem Schaufenster. Im Raum dahinter stehen ein Tisch und zwei Regale gefüllt mit Andenken. Eine Treppe führt hinab in einen Gewölbekeller. T-Shirts, Käppli und Taschen liegen auf Tischen, improvisiert aus Holzpaletten. Ab heute können sich Kundinnen und Kunden hier an der Bankgasse 10 mit Souvenirs eindecken.
Doch nicht nur Kunden sollen das Ladenlokal füllen. Auch neue Möbel werden bald die improvisierte Einrichtung ergänzen. «Der Mann, der die Möbel liefert, ist kurzfristig ausgefallen», sagt Geschäftsführer Felix Rütsche. Deshalb sei es auch nicht gelungen, den Laden wie geplant am 1. April zu öffnen. «Aber jetzt wird es Zeit, aufzumachen.»
In den Verkauf von Souvenirs ist Rütsche reingerutscht. Bis vor gut einem Jahr führte er zusammen mit seiner Partnerin Brigitte Siegwart einzig einen Fairtrade-Laden: den Dreamcatcher-Shop an der Gallusstrasse 18, der Laden der Stiftung ibbo. Das Hilfswerk unterstützt Schulen in Nepal, Madagaskar und Sierra Leone. Die Einnahmen des Ladens decken die Nebenkosten des Hilfswerks und ermöglichen es, Spenden vollumfänglich für Projekte zu verwenden.
«Die Leute haben immer wieder nach Souvenir-Magneten gefragt.» Nicht verwunderlich liegt Dreamcatcher doch direkt am Klosterplatz, neben der Chocolaterie Kölbener. Irgendwann entschied Rütsche aufgrund der Nachfragen, Magnete ins Sortiment aufzunehmen. Doch damals gab es mit dem «Gschenklädeli» an der Schmiedgasse 28 einen Souvenirladen gleich um die Ecke. «Ich ging rüber, um zu fragen, ob es ok sei, wenn ich auch Magnete verkaufe», erzählt Rütsche. Da erfuhr er, dass das «Gschenklädeli» schliesst. Rütsche handelte und übernahm einen Teil des Sortiments sowie die Regale. Das war im Ende Januar 2018. Heute steht er im Dreamcatcher und sagt: «Wir engagieren uns in ganz vielen Ländern. Aber auch in St. Gallen ist etwas Entwicklungshilfe nötig. Wenn niemand Souvenirs verkauft, fehlt der Stadt etwas.»
Das Angebot im Fairtrade-Laden befriedigte die Nachfrage nach Souvenirs jedoch nicht, sondern befeuerte sie. «Wir haben etwa fünf Mal so viele Produkte in den Laden gequetscht, als sich jetzt hier befinden», sagt Rütsche und blickt im immer noch sehr vollen Dreamcatcher umher. Als er gesehen habe, dass der Laden an der Bankgasse leer steht, habe er gewusst: «Ich muss da anrufen.» Nur wenigen Bekannten und Verwandten erzählte Rütsche vom Plan, das Souvenir-Angebot auf einen zweiten Laden auszuweiten: «Die hätten nur wieder gesagt, ich spinne.»
Im zusätzlichen Laden habe er mehr Möglichkeiten. Die Fläche ist dreimal so gross wie jene des Fairtrade-Ladens. «Das wird ein lässiges Sortiment.» Nicht nur T-Shirts liegen im neuen Laden, sondern auch bestickte Buchzeichen, von der Stiftskirche gezierte Geschirrtücher oder geklöppelte Armbänder.
Auch Thomas Kirchhofer, Direktor von St. Gallen-Bodensee Tourismus, ist erfreut über die Erweiterung, wie er sagt. «Die Entwicklung zeigt, dass wir als Freizeit- und Tourismusstadt weiter zulegen.»