50-m-Becken fürs Blumenwies

Kehrtwende bei der städtischen Hallenbad-Planung: Nicht das Volksbad soll zuerst saniert werden, sondern das Blumenwies. Die Stadt möchte dort für 20 Millionen Franken ein 50-m-Becken und ein Aussenbecken bauen.

Ralf Streule
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Das Schwimmbecken Blumenwies soll von 25 auf 50 Meter Länge vergrössert werden, zugunsten des Schwimmsports. (Archivbild: Sam Thomas)

Das Schwimmbecken Blumenwies soll von 25 auf 50 Meter Länge vergrössert werden, zugunsten des Schwimmsports. (Archivbild: Sam Thomas)

«Das 50-m-Becken im Blumenwies muss noch warten», sagte Stadträtin Barbara Eberhard vor noch nicht allzu langer Zeit. Vorrang habe die Sanierung des Volksbads. Nun scheint die Stadt die Meinung geändert zu haben. Priorität hat das Blumenwies, das in den kommenden Jahren mit einem 50-m-Sportschwimmbecken zum «regionalen Schwimmsportzentrum Ostschweiz» werden soll. Dies schreibt die Stadt im Bäderkonzept, das sie dem Stadtparlament zur Prüfung vorlegt.

Weiter geplant seien ein Aussenbecken von 120 Quadratmetern, eine Erweiterung der Saunalandschaft sowie die Neugestaltung des Eingangsbereichs. Das will sich die Stadt einiges kosten lassen (Kasten). Ein Projekt müsste zuerst vom Parlament und – da es um Investitionen von mehr als 15 Millionen geht – vom Volk angenommen werden.

Im Becken wird's eng

Auslöser für die Kehrtwende in der Hallenbad-Planung dürfte unter anderem ein Postulat sein, mit dem Stadtparlamentarier

Rolf Wirth (FDP) vor eineinhalb Jahren den Bau eines weiteren Hallenbades für den Schwimmsport forderte. Wassersportlern war damals sauer aufgestossen, dass die Stadt zuerst das Volksbad zu einem «Erholungs- und Gesundheitsbad» umbauen wolle, bevor sie die engen Platzverhältnisse für Schwimmer berücksichtige.

Dass der Blumenwies-Ausbau nun als dringlicher angeschaut wird, dürfte aber auch mit den Normen des Bundesamtes für Sport zu tun haben. Dieses empfiehlt eine gewisse Wassersportfläche pro Einwohner.

Während die Stadt bei den Freibädern knapp in der Norm liegt, fehlen ihr 650 Quadratmeter Indoor-Wasserfläche. Diese Situation soll mit dem Ausbau behoben werden. Im Bericht ist die Stadt von der Wirtschaftlichkeit eines solchen Ausbaus überzeugt. Das Blumenwies werde zum führenden Sport- und Freizeitbad der Region.

Ausbau in Richtung Norden?

Über die Art des Ausbaus ist im Bericht des Stadtrats noch wenig zu erfahren.

Ältere Pläne deuten aber darauf hin, dass ein Anbau auf der Nordseite in Frage kommen könnte – Schrebergärten müssten weichen. Das 50-m-Becken würde sich vom heute bestehenden Schwimmbecken in Richtung Fensterfront ausbreiten.

Volksbad-Pläne nicht gestorben

Die Sanierung des Volksbads ist nicht aufgehoben, sondern aufgeschoben. Die Investitionsplanung wird im Bericht auf die Jahre 2014 bis 2018 angesetzt. Auch dort wären mit Kosten von rund 20 Millionen Franken zu rechnen.