Zwischennutzung Seit Anfang Jahr gehört das ehemalige italienische Konsulat an der Frongartenstrasse der Kultur. Im Erdgeschoss hat sich die Galerie Nextex eingemietet, in den oberen Stockwerken befindet sich das Büro des Kulturmagazins «Saiten», und rund 30 Künstlerinnen und Künstler haben ein Atelier bezogen. Es gibt auch eine Küche, einen Gemeinschaftsraum mit Tschüttelikasten und einen offenen Raum für Projektarbeiten. Die Eigentümerin Medisuisse verlangt für die Zwischennutzung keine Miete, die temporären Kulturbewohner müssen nur die Nebenkosten bezahlen.
Die wenigsten Räume sind öffentlich zugänglich. Aber die Betreiber des Projektraums Nextex im Erdgeschoss stellen mit fixen Öffnungszeiten einen gewissen Publikumsverkehr sicher: Die Kunstausstellung ist jeweils am Donnerstag von 19 bis 22 Uhr und am Freitag von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Immer wieder finden dort auch öffentliche Anlässe statt. Das Trio Heinz Herbert gab hier ein Jazzkonzert, und die Macher des digitalen Magazins «Republik» präsentierten ihre journalistischen Pläne. Einmal im Monat öffnet der «Kulturschalter», auch heute Donnerstag wieder: Ab 19 Uhr erzählen die drei Stadtparlamentarierinnen Andrea Scheck, Anja Bürkler und Franziska Ryser davon, wie es ist, «Jung, Frau und in der Politik» zu sein.
«Der neue Standort schlägt sich in unseren Besucherzahlen nieder», sagt Angela Kuratli von Nextex. Vorher war die Galerie am Blumenbergplatz eingemietet. An der neuen, sehr zentralen Lage würden nun mehr Besucher die Kunstausstellungen besuchen. Kuratli spricht von einem «Mit- und Nebeneinander im Büroquartier», das gut funktioniere. Wie lange die Zwischennutzung dauert, ist noch offen (siehe Haupttext). Noch sind die Nextex-Betreiber nicht auf der Suche nach einer Anschlusslösung. «Es bringt wenig, schon ein Jahr im Voraus einen Raum zu suchen», sagt Kuratli. Stattdessen bleibe man flexibel und setze bei den Kunstausstellungen im Jahr 2018 auf «raumunabhängige Projekte».
Auch das Kulturmagazin «Saiten» ist noch nicht auf Standortsuche. Allerdings habe man für eine Anschlusslösung das temporäre Lattich-Quartier auf dem Güterbahnhofareal im Auge, sagt Philip Stuber vom «Saiten»-Verlag: «Weiterhin in einem kulturellen Umfeld zu arbeiten, im Idealfall auch wieder zusammen mit Nextex und Künstlern, das wäre unser Wunsch.» Den «Saiten»-Mitarbeitern gefalle es an der Frongartenstrasse besser als im alten Büro an der Schmiedgasse, sagt Stuber: «Hier sind wir am Puls der Kultur, das ist wichtig für uns.» (rbe)