Kleinpartei Es ist das erste Lebenszeichen der BDP St. Gallen seit langem: Die Stadtpartei empfiehlt für den zweiten Wahlgang der Stadtratsersatzwahl am 26. November die Grünliberale Sonja Lüthi zur Wahl. «Sie vertritt liberale und progressive Positionen und liegt uns damit näher als ihr Mitbewerber Boris Tschirky», sagt Kenny Gubser, Interimspräsident der kantonalen BDP, auf Anfrage. Die Stadtpartei wolle sich links der CVP positionieren und gesellschaftspolitisch liberale Anliegen wie die Ehe für alle oder den Kampf gegen das Verhüllungsverbot vorantreiben. «Deshalb haben wir uns dazu bewogen, Sonja Lüthi zur Wahl zu empfehlen», sagt Gubser.
2016 war für die BDP in Stadt und Kanton ein desaströses Wahljahr. Nachdem die Kleinpartei im Februar beide Sitze im Kantonsrat eingebüsst hatte, war sie ab Mai auch im Stadtparlament nicht mehr vertreten. Ivanka Zuberbühler, die einzige Vertreterin der BDP im Rat, war zur CVP übergelaufen. Zu den Stadtparlamentswahlen im Herbst 2016 trat die Partei dann gar nicht mehr an.
Nun wagt die BDP St. Gallen also den Neustart mit jungen Kräften. Man wolle mit dem Generationenwechsel vor allem auf Social Media verstärkt Präsenz zeigen und mit Standaktionen wie vergangenen Samstag am Bohl auf sich aufmerksam machen. Gemäss Interimspräsident Gubser zählt sie auf Stadtgebiet rund 30 Mitglieder – und gewinnt derzeit wieder neue dazu. (ghi)