ST.GALLEN. Über das Parkhaus Schibenertor ist schon heftig diskutiert worden. Ab morgen liegt das Projekt öffentlich auf – samt Verkehrsgutachten. Gemäss diesem ist nach dem Bau des Parkhauses nicht mit mehr Verkehr zu rechnen.
Bei den Parkhausprojekten in der Stadt geht es Schlag auf Schlag. Nicht einmal einen Monat ist es her, seit das geplante Parkhaus UG 25 öffentlich auflag. Nach dem Ausbau soll es 750 Parkplätze umfassen. Ab morgen Mittwoch liegt nun das zweite grosse Tiefgaragenprojekt in der Stadt auf: Unter dem Uniongebäude und dem Oberen Graben soll das Parkhaus Schibenertor mit 210 Parkplätzen gebaut werden. Das Baugesuch samt Verkehrsgutachten ist bis zum 16. Juli auf dem Amt für Baubewilligungen an der Neugasse 3 einsehbar.
Hinter dem Projekt steht eine Bauherrengemeinschaft, zu der die Cityparking AG, die Helvetia Versicherungen, die Bank Acrevis und Schützengarten zählen. Das Parkhaus soll knapp 25 Millionen Franken kosten, wovon die Cityparking AG rund 16,5 Millionen übernimmt.
Wie aus den Plänen hervorgeht, sind vier Untergeschosse mit je 50 bis 55 Parkplätzen geplant. Von den 210 Parkplätzen will die Cityparking AG 128 öffentlich bewirtschaften. Die übrigen 82 Parkplätze werden von den anderen Investoren an Kunden oder Mieter der eigenen Liegenschaften vermietet.
Die Zufahrt zur geplanten Parkgarage erfolgt über den Mittelbereich auf dem Oberen Graben, wo sich heute noch zwölf oberirdische Parkplätze befinden. Fussgänger werden das Parkhaus über zwei Zugänge im Uniongebäude betreten.
Die Bauherren wollten das Baugesuch eigentlich schon Ende Februar einreichen. Doch es zögerte sich hinaus, weil ein aktualisiertes Verkehrsgutachten nachgereicht werden musste. Zwar lag bereits eines vor. Doch dieses stammte aus dem Jahr 2007, als das Parkhaus noch als Teil der Marktplatz-Neugestaltung geplant wurde. Deshalb verlangten die Baubewilligungsbehörden ein zweites Gutachten, welches der Verkehrsentwicklung und auch der Neugestaltung des Bahnhofplatzes Rechnung trägt. Es sollte sich mit der Frage befassen, wie sich das Verkehrsaufkommen durch den Bau des Parkhauses in den Spitzenstunden verändern wird.
Laut Christian Hasler, Bereichsleiter Verkehr bei der Stadt, hat das neue Verkehrsgutachten zwar keine wesentlichen neuen Erkenntnisse gebracht. Aber es habe die alten bestätigt. «Das Parkhaus könnte betrieben werden, ohne dass sich dadurch das Verkehrsaufkommen gross verändern wird», sagt Hasler. Es sei zwar mit einem gewissen Neuverkehr zu rechnen, der durch das Parkhaus entstehe. Dieser werde aber damit kompensiert, dass oberirdische Parkplätze aufgehoben würden. Zudem werde der Suchverkehr reduziert, indem die neuen Parkplätze ans Parkleitsystem angebunden würden. So sei höchstens mit gleich viel Verkehr zu rechnen wie bisher.