Das Gebiet Bahnhof Nord wird in den kommenden Jahren ein neues Gesicht erhalten. Unter anderem soll die Fachhochschule einen «Twin Tower» bekommen. Gestern wurden die Resultate der Planung vorgestellt.
Das Klubhaus soll erhalten bleiben und das Areal nördlich des Hauptbahnhofs an mehreren Orten und mit unterschiedlichen Volumen neu bebaut werden. Das ist die Quintessenz aus der Testplanung für das Gebiet, deren Resultate Stadträtin Patrizia Adam, Stadtplaner Florian Kessler und Fachexperte Meinrad Morger gestern vor den Medien vorgestellt haben. In den vergangenen Monaten haben die vier Architekturbüros Thomas K. Keller Architekten, Barão Hutter, Boltshauser Architekten und Meili Peter Architekten je einen Vorschlag für die Entwicklung des Areals erarbeitet. Das Beurteilungsgremium hat sich für das Projekt von Meili Peter Architekten als Grundlage für die Weiterbearbeitung entschieden.
Morgen um 19 Uhr werden die Ergebnisse der Testplanung und der Syntheseplan am öffentlichen Forum in der Lokremise vorgestellt. Die Bevölkerung ist eingeladen, die Resultate zu diskutieren und weitere Empfehlungen an die Planer abzugeben.
Zentrales Merkmal der Neugestaltung sind ein 15geschossiges Hochhaus sowie ein weiterer Längsbau auf dem oberirdischen Parkplatz zwischen der Fachhochschule und der Lokremise. Zu den Gleisen hin würde so eine «Stadtkante» entstehen. Das Hochhaus ist in den unteren Geschossen für Büro- und Praxisnutzungen und in den oberen Geschossen für Wohnen konzipiert. Östlich des Fachhochschulzentrums würde ein sechsgeschossiger Neubau entstehen. Er würde das Haus «Montana», das wie der oberirdische Parkplatz dem Kanton gehört, und die angrenzende Liegenschaft Rosenbergstrasse 51 ersetzen.
Die Häuserzeile zwischen dem Klubhaus und der Fachhochschule soll ebenfalls neu bebaut werden. Vorgesehen ist eine Baute, die etwa so hoch ist wie das Gebäude des kaufmännischen Vereins Ost auf der anderen Seite des Klubhauses. An der Lagerstrasse, hinter dem vorgesehenen Längsbau bei der Lokremise und gegenüber des Klubhauses, ist ein 1200 Quadratmeter grosser und begrünter Quartierplatz geplant, die «Plaza Mayor». Das ganze Areal soll ausser- dem durch zwei weitere Grünflächen eingerahmt sein: Vorgesehen sind ein Baumhain am nordöstlichen Ende des Gebiets (im Bereich des heutigen Gebäudes Rosenbergstrasse 51) sowie am südwestlichen Ende ein Park im Garten der Villa Wiesen- tal. Dieser könnte durch eine Anpassung des angrenzenden Strassenraums gar etwas vergrössert werden.
Ins Freiraumkonzept wird auch die Rosenbergstrasse einbezogen. Sie soll auf beiden Seiten bepflanzt werden, auf der Nordseite mit Baumgruppen, auf der Südseite mit einzelnen kleineren Bäumen und Sträuchern.
Das Beurteilungsgremium hat aus den anderen Projekten verschiedene Elemente in das Synthesemodell übernommen: Beispielsweise einen Anbau am Bürogebäude «St. Leopard» zur Villa Wiesental hin sowie dessen Erweiterung an der Südseite. Ausserdem ist vorgesehen, auf dem Vorplatz der Fachhochschule einen Kiosk nach südländischem Vorbild, ein auf alle Seite offenes Oktogon zu errichten.
Es sei klar, dass es für einzelne Bereiche Sondernutzungspläne brauchen werde, sagte Florian Kessler. Die Gespräche mit den verschiedenen Grundeigentümern wie HRS (Villa Wiesental), Swisscanto («St. Leopard») oder dem Kanton würden nach dem definitiven Entschluss des Stadtrats Anfang 2017 intensiviert.
Offen blieb die Frage, wie der Erhalt des Klubhauses finanziert werden soll. Baudirektorin Patrizia Adam hatte an einer Pressekonferenz Ende März die Kosten für eine langfristige Sanierung auf 4,5 bis 5 Millionen Franken beziffert. Diese sind mit dem bestehenden Konzept beziehungsweise ohne Anpassung des Mietzinses des Hogar Español kaum wieder reinzuholen. «Wir müssen noch klären, wie das funktionieren könnte», sagt Kessler.
Ergebnisforum Bahnhof Nord:
morgen, 19 Uhr, Lokremise;