Pünktlich zum Frühlingsbeginn ruft das «Treppenhaus» auf, den Kleiderschrank auszumisten. Morgen wird Ausgedientes gegen Neues getauscht.
RORSCHACH. Sie finden sich in jedem Kleiderschrank: Hosen, die nicht mehr passen. Oberteile, die nicht mehr gefallen. Oder Kleider, die sich schon nach dem ersten Tragen als Fehlkauf entpuppt haben. Das Rorschacher «Treppenhaus» will Abhilfe schaffen. Morgen Samstag findet in der Café Bar erstmals eine Kleidertauschbörse unter dem Namen «Tauschen und Lauschen» statt.
Das Prinzip ist simpel. Wer mitmachen will, bringt morgen seine gut erhaltenen Kleidungsstücke, Schuhe oder Accessoires zwischen 11 und 13 Uhr ins «Treppenhaus» an der Kirchstrasse. Jeder Teilnehmende kann maximal acht Stücke mitbringen. Die Tauschware wird anschliessend je nach Wert in drei Kategorien eingeteilt und mit entsprechenden Bons entgolten. Mit diesen Bons können die Tauschfreudigen neue Kleidungsstücke ergattern. «Und vielleicht ein neues Juwel entdecken», schreiben die Veranstalter. Die eigentliche Tauschbörse startet um 14 Uhr und wird musikalisch begleitet. Das «Treppenhaus»-Team serviert dazu kleine Häppchen. Der Eintritt ist frei. Beim Tauschgeschäft gilt «Dä Schnäller isch dä Gschwinder».
Mit der Kleidertauschbörse folgen die Veranstalter dem anhaltenden Trend, nachhaltiges Handeln mit einem lustvollen Erlebnis zu verknüpfen. In der Stadt St. Gallen beispielsweise organisiert der Verein «MAN macht» unter dem Namen «swap in the city» im Lagerhaus regelmässig Kleidertausch-Veranstaltungen.
Die 2011 als Projekt einer Studentin der Hochschule Luzern ins Leben gerufene Tauschbörse «walk-in closet» hat sich mittlerweile gar schweizweit einen Namen gemacht. Die grösste textile Tauschbörse hierzulande ist der «swap» des Frauenmagazins Annabelle.
Neben der Freude an Mode, an neuen Kleidungsstücken und am Tauschen steht dabei vor allem die Sensibilisierung für den übermässigen Konsum im Vordergrund. Einen guten Zweck verfolgen auch die Veranstalter der Tauschbörse in Rorschach: Übrig gebliebene Stücke werden dem Frauenhaus in St. Gallen gespendet.