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Ostschweiz
St.Gallen, Gossau, Rorschach
Die drei eidgenössischen Abstimmungsvorlagen vom Wochenende haben die Stimmberechtigten auch in der Stadt St.Gallen mobilisiert. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,1 Prozent. In der Schlussbilanz sagte die Stadt genau wie das nationale und kantonale Stimmvolk zweimal Nein und einmal Ja.
Im Detail war allerdings die alte Erfahrung zu beobachten, dass das städtische Stimmvolk häufig andere Akzente setzt als jenes «auf dem Land». Diesmal drückte sich das nicht in anderslautenden Entscheiden aus. Diese fielen aber mit anderen Mehrheitsverhältnissen als im Kanton St.Gallen.
In der Stadt sagten 10'370 Stimmende Ja und 11'375 Stimmende Nein zur Hornkuh-Initiative. Diese wurde damit im Verhältnis von 47,7 zu 52,3 Prozent der Stimmen abgelehnt. Im Kanton fiel die Ablehnung deutlicher aus: 41,1 Prozent der Stimmenden sagten Ja, 58,9 Prozent Nein zum Volksbegehren, das den Kühen ihre Hörner lassen wollte.
Sehr viel deutlicher als im Kanton St.Gallen fiel in der Stadt die Ablehnung der Selbstbestimmungs-Initiative der SVP aus: Im Kanton sagten 60,9 Prozent Nein dazu, in der Stadt St.Gallen war das Nein mit 74,2 Prozent noch erheblich deutlicher.
Bei der dritten eidgenössischen Vorlage stimmten in der Stadt St.Gallen 64,1 für und 35,9 Prozent gegen die Sozialdetektive. Im Kanton waren 74,8 Prozent der Stimmenden für die entsprechende Änderung des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts und nur 25,2 Prozent dagegen.
Bei allen drei Entscheiden liegt die Gallusstadt aber im Trend der grossen Schweizer Städte. Die Hornkuh-Initiative stiess dort allgemein auf mehr Zustimmung als in ländlichen Gebieten, während die Städte die Selbstbestimmungs-Initiative klarer ablehnten als «das Land». In den Städten fiel die Zustimmung zu den Sozialdetektiven zwar auch klar, aber etwas weniger hoch als im ländlichen Raum aus.
Bei der Hornkuh-Initiative ist der Unterschied im St.Gallischen zwischen Stadt und Land überraschenderweise mit rund sechs Prozent am kleinsten. Im Vergleich zu anderen Städten hat dieses Volksbegehren in der Gallusstadt weniger Zuspruch bekommen. Was damit zusammenhängen mag, dass hier viele Städterinnen und Städter noch eine direkte Beziehung zur Landwirtschaft haben. Viel deutlicher sind die Differenzen zwischen Stadt und Kanton St.Gallen bei den beiden anderen eidgenössischen Abstimmungsvorlagen ausgefallen.