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Das Stadtparlament hat am Dienstag Ja gesagt zur Entwicklungsplanung in Winkeln-Nord. Nächste Woche ist das Stadtparlament in Gossau an der Reihe. Auf dem über 200 Fussballfelder grossen Areal sollen sich neue Firmen ansiedeln und ansässige Unternehmen entwickeln können.
So wichtig und gross das Areal zwischen St.Gallen-West und Gossau-Ost mit seinen 1,7 Millionen Quadratmetern ist (über 200 Fussballfelder), so einstimmig war die Haltung des Stadtparlaments am Dienstagabend, für die Weiterführung der Entwicklungsplanung bis 2023 für dieses Gebiet einen Kredit von 611200 Franken zu sprechen. 58 Ja-Stimmen stand am Schluss der Debatte keine einzige Nein-Stimme gegenüber.
Clemens Müller, der Präsident der Liegenschaften- und Baukommission (LBK), sagte, das nun vorliegende Planungsprojekt sei in einem langen partizipativen Verfahren herangewachsen. Nun soll es mit einer paritätisch getragenen Finanzierung in eine Phase treten.
Sein Parteikollege Andreas Hobi (Grüne) sagte, das Vorhaben sei breit abgestützt und das Gebiet zwischen St.Gallen und Gossau habe eine grosse Wertschöpfung. Besonders erfreulich sei aus Sicht der Fraktion von Grünen und Jungen Grünen, dass für den öffentlichen Verkehr eine Eigentrassierung vorgesehen sei.
Ins gleiche Horn wie Hobi stiess Marcel Baur von den Grünliberalen. Es sei erfreulich, was in Winkeln vorgesehen sei. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die durchgezogene Langsamverkehrsachse von St.Gallen bis Gossau mehr sei als nur eine unauffällige Legende in der Parlamentsvorlage.
Oskar Seger dankte dem Stadtrat namens der FDP-Fraktion für die Vorlage. Er bezeichnete das Entwicklungsgebiet im Westen der Stadt als das drittwichtigste in St.Gallen, gleich hinter dem Areal Bahnhof-Nord und St.Fiden, für welches das Parlament gerade erst im September einen Kredit für eine Machbarkeitsstudie für eine Überdeckung gesprochen hatte.
Ivo Liechti unterstrich im Namen der CVP/EVP-Fraktion die Bedeutung des Areals; es sei das grösste zusammenhängende Arbeitszonengebiet im Kanton.
Als ob es nicht schon genügend lobende Worte für die Vorlage gab, setzte SVP-Stadtparlamentarier Jürg Brunner in der Olma-Halle 2.1 zu einem rhetorischen Höhenflug an. Es handle sich bei St.Gallen-West um eine Investition in einen «fliegenden Vogel».
Er sagte:
«Winkeln ist ein Falke, im Vergleich dazu ist St.Fiden ein Dodo.»
Der Dodo war ein flugunfähiger Vogel, der ausschliesslich auf Mauritius vorkam und seit dem 17.Jahrhundert ausgestorben ist. Brunner ist zwar kein Ornithologe, aber er weiss, wovon er spricht: Er wohnt in St.Fiden und seine Firma ASA Service AG hat ihren Sitz in St.Gallen-Winkeln.
Etwas Bodenhaftung bekam Brunner, als er kritisierte, es sei schade, dass neben St.Gallen, Gossau und Gaiserwald nicht auch noch Herisau sich an den Planungskosten beteilige; immerhin profitiere der Ausserrhoder Hauptort sehr von der Entwicklung.
Peter Olibet, Sprecher der SP/Juso/PFG-Fraktion, kritisierte diesen Punkt auch. Gut findet er dagegen, dass der Autobahnanschluss Appenzellerland kein Bestandteil der Vorlage und ihrer Massnahmenfelder ist. Für die Sozialdemokraten sei wichtig, dass in der Entwicklung des Gebiets die Arbeitnehmer und die Wohnbevölkerung Winkelns nicht verloren gehe. Stadträtin Maria Pappa, Vorsteherin der Direktion Planung und Bau, bedankte sich beim Stadtparlament für die gute Aufnahme der Vorlage.
Am kommenden Dienstag entscheidet das Stadtparlament in Gossau über einen Kredit in gleicher Höhe. Die Gemeinde Gaiserwald und der Kanton St.Gallen beteiligen sich ebenfalls an den Gesamtkosten von 1,7 Millionen Franken für den nächsten Entwicklungsschritt.
Das Gebiet St.Gallen-West/Gossau-Ost soll aufgewertet und verkehrstechnisch besser erschlossen werden, damit sich neue Firmen hier ansiedeln und bestehende Unternehmen sich entwickeln können.