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Die Würfel sind gefallen, die Ostschweizer Nationalrätinnen und Nationalräte für die kommende Legislatur stehen fest. Aber: Welche Kandidatin, welcher Kandidat konnte in welcher Gemeinde am meisten punkten? Unsere Datenanalyse schlüsselt die Resultate vom Wahlsonntag auf.
Inhaltsverzeichnis
Fünf Frauen und sieben Männern hat die Stimmbevölkerung des Kantons St.Gallen am Wahlsonntag ein Nationalratsmandat erteilt. Darunter sind mit Esther Friedli (SVP), Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP), Franziska Ryser (Grüne) und Thomas Brunner (GLP) gleich vier Neue.
Im Thurgau wurden drei Frauen und drei Männer in den Nationalrat gewählt. Mit Manuel Strupler (SVP) und Kurt Egger (Grüne) zwei Neue.
In Ausserrhoden wurde der Bisherige David Zuberbühler (SVP) knapp bestätigt, in Innerrhoden der wilde CVP-Kandidat Thomas Rechsteiner gewählt.
Welche Gemeinde hat den siegreichen Nationalratskandidaten zur Wahl verholfen? Und in welchen der 77 Gemeinden im Kanton St.Gallen konnten sie am wenigsten punkten?
Beim Blick auf die Datenauswertung des Kantons wird schnell deutlich: Der Heimvorteil spielt auch bei Proporzwahlen – zumindest meistens. Roland Rino Büchel (SVP) erzielte das stärkste Resultat in seiner Heimatgemeinde Oberriet: Über 78 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihm ihre Stimme. Zum Vergleich: In der Stadt St.Gallen kam der SVP-Mann gerade mal auf etwas über 16 Prozent.
Oder Barbara Gysi (SP): Knapp ein Drittel der Wählerinnen und Wähler in ihrer Heimatstadt Wil warfen ihren Namen in die Urne. Nur in der SP-Hochburg St.Gallen schnitt die Gewerkschafterin noch ein bisschen besser ab. Bei Marcel Dobler (FDP) zeigt sich ein ähnliches Bild. Während er in der Stadt St.Gallen (18 Prozent) unter seinem gesamtkantonalen Resultat in den Ständeratswahlen von rund 21,5 Prozent blieb, holte er in seiner Heimatgemeinde Rapperswil-Jona in den Nationalratswahlen rund 38 Prozent der Stimmen.
Und auch Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP) holte in ihrer Heimatgemeinde Gaiserwald mit über 43 Prozent ihr bestes Resultat, genauso wie Claudia Friedl (SP) und Franziska Ryser (Grüne) in ihrer Heimatstadt St.Gallen.
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Ein Blick auf die Grafik zeigt: Die SVP-Kandidaten Diana Gutjahr, Verena Herzog und Manuel Strupler schneiden in den ländlichen Gemeinden im Herzen des Kantons am besten ab. Am See und in den Städten Frauenfeld, Kreuzlingen und Arbon war ihre Unterstützung geringer.
Genau das Gegenteil ist bei Edith Graf-Litscher (SP), Kurt Egger (Grüne) und Christian Lohr (CVP) der Fall. Sie schneiden am Bodenseeufer und in den Städten am besten ab.
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In Ausserrhoden stellten sich nur zwei Kandidierende zur Wahl. Entsprechend ist diejenige Gemeinde mit dem höchsten Wähleranteil des einen in der Konsequenz auch diejenige mit dem tiefsten Anteil des anderen Kandidaten. Proportional die meisten Stimmen holte SVP-Kandidat David Zuberbühler in Hundwil, Jennifer Abderhalden punktete in Trogen.
Entscheidend für die Wahl von David Zuberbühler war aber keine dieser Gemeinden, sondern Herisau. Der Hauptort des Kantons ist gleichzeitig auch Heimatgemeinde des SVP-Nationalrats – und wurde als letzte ausgezählt.
Nach 19 von 20 Gemeinden lag Zuberbühler rund 1000 Stimmen hinter seiner Konkurrentin von der FDP. Weil er in Herisau aber 64,7 Prozent aller Stimmen auf sich vereinte (rund 1100 Stimmen mehr als Abderhalden) reichte es Zuberbühler doch noch zur Wiederwahl.
In Innerrhoden hat sich der wilde CVP-Kandidat Thomas Rechsteiner gegen Antonia Fässler, die offizielle Kandidatin der Christdemokraten, durchgesetzt.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: In Appenzell, der grössten Gemeinde des Kantons, vereinte Rechsteiner 37,7 Prozent aller Stimmen auf sich, während Antonia Fässler nur 26,5 Prozent holte – kaum mehr als Ruedi Eberle (SVP). Dieser schlug in Gonten seine Mitstreiter mit über 50 Prozent der Stimmen deutlich, zur Wahl reichte es ihm aber trotzdem nicht.
Auch in Rüte, der zweitgrössten Gemeinde des Kantons, musste sie sich deutlich geschlagen geben. Am besten schnitt Fässler in Oberegg ab, aber selbst dort unterlag sie Rechsteiner um einige Stimmen.
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