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Das diesjährige Ferienspass Wittenbach, Muolen und Häggenschwil bietet eine bunte Palette an Ferienaktivitäten für Kinder und Jugendliche.
Mit übergrossen Helmen stehen die fünf- bis elfjährigen Kinder vor dem Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr in Wittenbach. Sie freuen sich schon auf die Spritzfahrt, die einer der Feuerwehrmänner später mit ihnen machen wird. 24 Kinder sind zu Besuch bei Feuerwehrkommandant Dominik Sutter.
Jährlich organisiert der Ferienspass der drei Gemeinden Wittenbach, Muolen und Häggenschwil (WMH) ein breites Angebot an Sommerferienaktivitäten. Dieses Jahr können vom 20. Juli bis 7. August Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 verschiedene Kurse besuchen.
Die zwei Kurse «Tierarztluft schnuppern» und «Besuch im Kinderspital» wurden wegen des Coronavirus abgesagt. Andere Angebote wie «Cocktails mixen», «Escape Room» oder «Bodyfly» und andere über 50 Aktivitäten finden unter Einhaltung des Schutzkonzeptes des Bundesrats statt. Für einen Teil der Kurse kann man sich nach wie vor anmelden.
Der Kurs bei der Feuerwehr ist gut besucht. Sutter nimmt die Kinder mit auf einen Postenlauf.
Am ersten Posten zeigt ihnen ein Feuerwehrmann das Tanklöschfahrzeug und dessen verschiedene Funktionen. Die Kinder dürfen die verschiedenen Werkzeuge anschauen und später mit dem Fahrzeug eine Rundfahrt unternehmen. Am zweiten und dritten Posten probieren die Kinder die Wasserschläuche aus. Besonders das spielerische Kennenlernen der Feuerwehr steht im Vordergrund.
«Feuer kann schön, aber zugleich auch sehr gefährlich sein», sagt Sutter. Am letzten Posten wird deshalb eine Explosion demonstriert. Die spektakuläre Darstellung soll den Kindern den Respekt vor Feuer vermitteln. Anschliessend gibt es auch eine Fragerunde, bei der man Fragen stellen und von eigenen Erlebnissen mit Feuer berichten darf.
Szenenwechsel: Einen Tag später stehen mit blutroten Händen und Kleidern 13 Kinder stolz auf dem Häggenschwiler Hof von Erika Ackermann und ihrer Tochter Tamara. Unter deren Leitung stellen sie ihren eigenen Erdbeersirup her.
Nach gründlichem Händewaschen machen sich die Kinder sofort ans Rüsten der gekühlten Erdbeeren. Eingewickelt in Leintücher pressen sie die Beeren jeweils zu zweit aus. «Brr, ist das kalt», sagt ein zehnjähriges Mädchen. Auch dem Jüngsten gelingt diese Aufgabe mit Hilfe älterer Kinder.
Unter viel Gelächter über den Erdbeersaft durch die Gegend spritzt, entstehen schliesslich mehrere Liter Sirup. Ein Mädchen sagt:
«Ich will nächstes Jahr wiederkommen.»
Den mit Zucker aufgekochten Saft füllen die Kinder schliesslich in ihre Gläser ab und entwerfen ihre eigenen Sirupetiketten dazu. Auf die Frage, ob sie nicht besorgt gewesen sei wegen des Coronavirus, sagt Erika Ackermann: Da alle Kinder unter zwölf seien, sei das kein Problem. Masken hätten sie ausserdem für den Fall besorgt, dass ein Kind krank wäre.