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Rund 180 Liter Suppe haben Prominente am Donnerstag in der St.Galler Marktgasse verteilt. Der Suppentag zu Gunsten der Schweizer Tafel fand bereits zum 13. Mal statt.
Die Schweizer Tafel sammelt bei Händlern und Produzenten unverkäufliche Lebensmittel ein und gibt sie an soziale Institutionen für Personen weiter, die weniger gut betucht sind. Derzeit werden in zwölf Regionen täglich rund 16 Tonnen Lebensmittel verteilt. Dafür ist die Organisation auf Sponsoren angewiesen. Um zu Spenden zu kommen, wird seit 2003 immer im November ein Tag organisiert, an dem Prominente Suppe ausschenken.
Seit 2007 ist die Schweizer Tafel auch in St.Gallen aktiv. Der erste Suppentag fand hier in der Gründungsphase 2006 statt. Gestern Donnerstag wurde national der 15. Suppentags durchgeführt; in der St.Galler Marktgasse verteilte Prominenz zum 13. Mal Suppe.
Diese stammte wie seit den Anfängen «von guten Adressen», aus den Küchen von «Jägerhof» und «Metropol». Bei Ersterem führt Agron Lleshi die Tradition des Suppentags von Vreni Giger weiter. Im Hotel am Bahnhofplatz stand wieder Karin Turnheer Bloch am Kochtopf. Der Jägerhof macht zum 13., das Metropol zum 12. Mal bei der Aktion mit.
Rund 180 Liter Suppe sollten am Donnerstag aufgeteilt in 600 bis 800 Portionen über den Tresen gehen. Was Spenden in anderen Jahren Spenden um die 10000 Franken ausgelöst hat. Erstmals am Suppentag zu sehen war die neue Leiterin der Tafel in St.Gallen: Silja Lüchinger ging die Sache gelassen an. Sie habe keine Veranlassung zu Nervosität, weil das Team, das den Tag organisiere, gut eingespielt sei.
Ungewohnt war die Perspektive für die Vorgängerin von Lüchinger als St.Galler Tafel-Chefin. Susanne Lendenmann nahm erstmals als Gast teil, was «nostalgische Gefühle» auslöse, wie sie selber zu Protokoll gab. Von ihr dürfte man demnächst wieder in einem sozialen Kontext hören: Sie ist daran ein soziales Projekt, eine Tagesstruktur für Personen mit Betreuungsbedarf, in St.Gallen aufzugleisen.
Auch viele aus dem Promi-Team, das die Suppe im Zelt in der Marktgasse zwischen 11.30 und 19.30 Uhr ausschenkte, sind seit Jahren dabei. Dazu zählen Stadtpräsident Thomas Scheitlin, Paola Felix oder Bischof Markus Büchel. Quasi als ökumenischer Ausgleich trat auch diesmal der «Bischof» der Reformierten im Kanton St.Gallen, Martin Schmidt, in Aktion. Und bereits eine Institution am Suppentag ist Malcolm Green und sein Saxofon.
Tradition hat auch, dass sich der FC St.Gallen für die Schweizer Tafel und ihren Spendenanlass engagiert. Unvergessen ist Goalie Jörg Stiel, der in seiner FCSG-Zeit am Suppentag jeweils die Tische abräumte, statt der Bälle gegnerischer Stürmer. Diesmal stand der Boss der Fussballer höchstpersönlich hinter den Töpfen: Über Mittag schwang Matthias Hüppi den Schöpflöffel.