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Auch wenn es erst um einen Vorentscheid geht: An einem Infoanlass haben die Bürger den Raumbedarf der Schulgemeinde Andwil-Arnegg emotional diskutiert.
Fragen, die die Schule betreffen, seien emotional. Ein Vater sprach an der Informationsveranstaltung der Schulgemeinde Andwil-Arnegg laut aus, was die knapp 50 Teilnehmer alle schon wussten. Gerade deswegen wolle er sich auf die Auflistung von Fakten beschränken, antwortete Schulratspräsident Christoph Meier.
Diese lieferte er gleich zu Beginn. Auch wenn Prognosen zum Bevölkerungswachstum nicht viel besser seien als «Kaffeesatzlesen»:
«Fakt ist: Wir wachsen nach wie vor.»
Dass die Schule mehr Platz braucht ist unbestritten. Der Schulrat stellt nun den Antrag, den bisherigen Standort Otmar in Andwil fallen zu lassen und sich bei der Schulraumplanung auf das Schulhaus Ebnet in Andwil und einen allfälligen neuen Standort in Arnegg zu konzentrieren. «Beide Optionen haben Vor- und Nachteile – aber keine Killerkriterien, wie sie auf das Schulhaus Otmar zutreffen», sagte Meier.
Ein Neubau würde voraussichtlich 25 bis 30 Prozent mehr Kosten als eine Erweiterung im Ebnet, für die man mit sechs bis sieben Millionen Franken rechne. Andererseits sei das Ebnet gemessen an der Schülerzahl schon heute eines der grössten Schulhäuser im Kanton. Ob das ein Problem sei, darüber könne man geteilter Meinung sein, sagte Meier. Genauso wie über die Frage, ob ein Standort in Arnegg die Organisation erschweren würde. «Allerdings: Wir haben schon heute zwei Standorte», sagte Meier – ein Satz, den er noch mehrmals wiederholen sollte.
In der Diskussion wollte ein Schulbürger wissen, was ein Nein zum Antrag des Schulrats für Konsequenzen haben würde. In diesem Fall würde der Schulrat alle vier Varianten für eine Schulraumerweiterung prüfen, also auch jene am Standort Otmar. «Das kommt dann halt etwas teurer», sagte Meier.
Ein anderer Schulbürger befürchtete bei einem Neubau in Arnegg Auswirkungen auf den Standort Ebnet: «Wenn da unten ein Schulhaus gebaut wird, haben wir nicht plötzlich zu wenige Schüler hier oben?» Er habe überhaupt keine Bedenken, dass man Mühe hätte, beide Schulhäuser zu füllen, entgegnete Meier. Bei zwei Standorten würden die Schüler aus Arnegg aber nicht zwangsläufig in Arnegg zur Schule gehen – und umgekehrt. Bei den Kindergärten gebe es diese Situation schon heute.
Ob es denn bei einer Erweiterung im Ebnet noch Reserven für die Zukunft gebe, lautete eine weitere Frage. Das bejahte Meier. Und machte auf die Tragweite aufmerksam: «Ist der Entscheid erst einmal gefällt, ist er für die nächsten Jahrzehnte zementiert.» Bei einem Ausbau des Schulhaus Ebnet würde bei einer nächsten Erweiterung um zwei oder drei Schulzimmern bestimmt kein Standort in Arnegg erwogen.
Bürgerversammlungen der Schulgemeinde Andwil-Arnegg, der Katholischen Kirchgemeinde Andwil-Arnegg und der politischen Gemeinde Andwil: Montag, 1. April, ab 19.30 Uhr, Mehrzwecksaal Ebnet.