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Der Rorschacher Stadtrat hat Vereine und Parteien in einer Vernehmlassung aufgefordert, zur Nutzung von Räumen und Anlagen Stellung zu nehmen. Im Fokus steht die Nutzung des Stadthofs. Interesse am Restaurant gibt es.
Saal und Restaurant sollen getrennt bewirtet werden, das schlägt der Stadtrat Rorschach für den Stadthof vor. Nach dem Weggang von Pächter Chandran Saravanamuthu steht das Restaurant leer, der Saal wird seither vom Amt für Bau und Stadtentwicklung vermietet. Um Regeln und Tarife für die Nutzung des Stadthofs und anderen städtischen Anlagen festzulegen, ging der Entwurf des Stadtrats im Juni in die Vernehmlassung.
Mittlerweile sind zahlreiche Antworten eingegangen, wie Stadtschreiber Marcel Aeple auf Anfrage sagt. So hätten sich mehrere Parteien sowie Vereine aus den Bereichen Sport und Musik zum neuen Nutzungsreglement geäussert. «Das Fazit der Rückmeldungen ist positiv», sagt Aeple. Auch die Trennung von Saal und Restaurant stosse auf Wohlwollen. Da der Stadtrat die Vernehmlassung noch nicht behandelt habe, gibt die Stadtkanzlei keine Details bekannt.
Auch die SP Stadt am See begrüsst die Abkoppelung des Stadtsaals vom Restaurant, wie sie in der Vernehmlassungsantwort schreibt. Weiter betonen die Sozialdemokraten, die Preisgestaltung und Benützungstarife für regional verankerte Vereine müssten moderat sein. Das Restaurant Stadthof solle ebenfalls zu Selbstkosten gemietet werden können, schlägt die SP vor: Das Ambiente für Feiern wie Geburtstage, Klassentreffen, Vereinsversammlungen oder Ähnliches sei dort besser als im Saal. «Auch ein Pop-Up-Restaurant wäre denkbar», heisst es im Schreiben. Weiter übt die SP Kritik am Rat: Er habe das sich seit Jahren anbahnende Problem «Stadthof» nicht gelöst. Anliegen von Vereinen und Parteien habe er nicht ernst genommen.
Die Fasnachtsgesellschaft Rorschach hat den Stadthofsaal fürs kommende Jahr bereits reserviert. Als regelmässiger Nutzer sieht Präsident Stefan Hafner es als Vorteil, ein eigenes Catering zu organisieren, nicht zwingend aufs Angebot des Restaurants zurückgreifen zu müssen. Dringenden Handlungsbedarf sieht er im Zugang zum Saal: Technik und Musikanlagen seien nur mit grosser Mühe zu transportieren. «Es fehlen eine geeignete Rampe und ein Lift».
Auch die CVP Rorschach hat zur Nutzung von städtischen Räumen Stellung genommen: «Die Stadt muss einheimischen Vereinen die Räumlichkeiten und Anlagen günstig zur Verfügung stellen», sagt Parteipräsidentin Ruth Belz auf Anfrage. Grundsätzlich habe sich die Partei aber positiv zum Entwurf geäussert. «Vereine sind wichtig für eine lebendige Stadt», sagt Belz.
Für Sabina Revoli, Präsidentin der SVP-Kreispartei, ist klar: Die Rorschacherinnen und Rorschacher sollten die Räumlichkeiten kostendeckend mieten können.
Vergangene Woche hat der Jazzclub Rorschach Interesse am Restaurant Stadthof angemeldet, er ist derzeit auf der Suche nach einer neuen Bleibe für seine Konzertreihe.