Mit ihrem Blog «Food Buddy’s» haben es der Rheinecker Ralph Langenscheidt und der Rorschacher Andi Göldi als einzige Schweizer unter die Top fünf eines internationalen Gründer-Wettbewerbes geschafft. Die beiden wollen mit veganen Saucen durchstarten.
Ralph Langenscheidt und Andi Göldi lieben es, in der Küche zu stehen. Dort haben sie sich auch kennen gelernt, in einem Kochklub. Als dieser aufgelöst wurde, wollten der Rheinecker und der Rorschacher etwas Eigenes auf die Beine stellen. Um ihre Leidenschaft mit anderen teilen zu können, haben die Hobbyköche vor rund zehn Monaten ihre Website «Food Buddy’s» gestartet. Dort posten sie eigene Rezepte, Fotos sowie Blogeinträge rund ums Kochen und Essen.
Weiter verkaufen die Blogger ihre selbst gemachten Saucen über den Onlineshop «Rock ’n’ Shop». «Wir sind beide Rock ’n’ Roller. Auch beim Kochen», begründet Langenscheidt den Shopnamen. Dass sie sich auf Saucen spezialisieren, habe mehrere Gründe. «Saucen braucht es bei nahezu jedem Gericht. Die meisten Menschen sind Saucen-Menschen», sagt Langenscheidt. Sie wollen Produkte herstellen, die «grundsätzlich jeder essen kann». So sind die Saucen vegan, laktosefrei und glutenfrei sowie ohne Konservierungsstoffe oder sonstige Zusätze. «Wir achten auf biologischen Anbau, Nachhaltigkeit sowie regionale Zutaten. Da ich Diabetes Typ 1 habe und Andi an Schuppenflechte erkrankt ist, ist eine gesunde Ernährung für uns sehr wichtig», sagt Langenscheidt. Sie wollten daher auch anderen Betroffenen etwas bieten. Derzeit sind die Saucen Spicy-Ketchup, Mango-Ingwer und Kräuter-Zitrone erhältlich. Weitere sind in Planung. «Wir machen von A bis Z alles selber.»
Nicht nur das kulinarische liegt den beiden am Herzen. Pro verkaufte Sauce geht ein Franken an die Stiftung Sternschnuppe, die Wünsche von kranken und behinderten Kindern erfüllt.
Obwohl es «Food Buddy’s» noch nicht lange gibt, konnte das Duo bereits Erfolge erzielen. Dieses Jahr fand zum ersten Mal der Jimdo-Gründer-Slam statt. Organisiert wurde der Wettbewerb von dem Anbieter des Webseiten-Baukastens Jimdo. Personen aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz konnten ihr Projekt einreichen und 12000 Euro gewinnen. Mit dem Wettbewerb wollen die Jimdo-Erfinder Menschen mit einem eigenen Projekt, das sie auf einer Jimdo-Website vermarkten, unterstützen.
Auch die Ostschweizer reichten eine Bewerbung ein. «Wir dachten aber nicht eine Sekunde lang daran, dass wir es weit bringen», sagt Langenscheidt. «Wir haben aus Jux teilgenommen.» Aus Jux wurde jedoch bald ernst. «Food Buddy’s» wurde von der Jury aus 3246 Teilnehmern unter die Top 30 gewählt. Bewertet wurde unter anderem Innovation, Kreativität sowie die Chancen auf dem Markt. Wer weiter unter die Top fünf kommen sollte, entschied ein Voting. Erneut kamen die «Food Buddy’s» weiter.
Für das Finale im Juli wurden Langenscheidt und Göldi mit den anderen Finalisten nach Hamburg eingeladen. Dort konnten sie von Coachings und Workshops profitieren. Der Gewinner wurde zehn Tage später mittels Voting ermittelt. Das Rennen machte zwar ein anderer Jungunternehmer, «gewonnen haben wir aber trotzdem» sagt Langenscheidt. «Es war eine unglaubliche Erfahrung. Wir haben interessante Leute kennen gelernt und wichtige Kontakte geknüpft.» Nun heisse es, weiter Vollgas zu geben und bekannter zu werden. «Unser Traum ist es, von ‹Food Buddy’s› leben zu können.»
Perrine Woodtli
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