Ein Goldacher Verein führt in den Frühlingsferien Informatikkurse durch. Dort lernen Schüler, wie man ein Spiel entwickelt, und sie erstellen selber Programme.
Simon Roth
Computer, Handys und Tablets sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kinder wachsen mit den neuen Medien auf und lernen intuitiv, wie die elektronischen Geräte funktionieren. Für einen sinnvollen Umgang brauche es hingegen mehr, finden Marcel Kurz und Beat Ulrich aus Goldach.
In den Frühlingsferien veranstalten sie mit ihrem Verein DOdigital Goldach in Zusammenarbeit mit dem Start-up-Unternehmen Codillion in Rorschach digitale Kurse mit altersgerechtem Programmieren. «Wir bieten den Kindern die Gelegenheit, das Informatikverständnis und die Freude an der Technik vor der Berufswahl zu wecken», sind sie überzeugt. Die Kurse vermittelten grundsätzliches Wissen über Computer, was es zum Herstellen von Programmen braucht oder wie man ein Spiel entwickelt. Die Kinder lernten auch, wie man die neuen Medien verantwortungsvoll nutzt.
Ziel der Kurse sei es, Kindern bereits in der Primarschulstufe einen spielerischen Zugang zur Informatik zu ermöglichen. «Wer weiss, wie Computer funktionieren, verfügt über eine Schlüsselkompetenz unserer Zeit», ist Marloes Caduff, Gründerin von Codillion überzeugt. In allen Kursen bleibe viel Raum zum Basteln und für Bewegung, zudem sei die Bildschirmzeit begrenzt. Es gehe nicht darum, Computerfreaks und Programmiernerds heranzuzüchten. «Die Kinder sollen Freude entwickeln am Ausprobieren und Problemelösen», sagt die Ingenieurin und Mutter von zwei Töchtern. «Anstatt wie oft üblich Videos und Spiele lediglich passiv zu konsumieren, schreiben Kinder in den Kursen in einer lockeren Atmosphäre erste Programme, erteilen kleinen Robotern Befehle und entwickeln einfache Spiele.»
Erst mit der Einführung des Lehrplans 21 sollen Kinder Unterricht in digitaler Bildung erhalten, wo ihnen Medienkompetenz und ein verantwortungsvoller Umgang mit den neuen Medien beigebracht wird. Die Digitalisierung habe einen starken Einfluss auf die Berufswelt und die Gesellschaft. «Wir möchten die zeitliche Lücke bis zur stufenweisen Einführung des neuen Lehrplans schliessen», sagen die Organisatoren. Verständnis für die Technik und Grundkenntnisse im Programmieren helfe, Chancen nutzen zu können und den Umgang mit den neuen Medien zu verbessern. Die Ostschweiz soll gemäss den beiden Familienvätern diesbezüglich eine Vorreiterrolle einnehmen.
Hinweis
Ein Codillion-Kurs dauert jeweils vier bis fünf Halbtage und findet in einer Kleingruppe mit individueller Betreuung statt. Anmeldungen für die St. Galler Ferienkurse sind direkt auf der Homepage unter www.codillion.org möglich. In den Sommer- und Herbstferien werden weitere und neue Durchführungsorte in der Ostschweiz dazu kommen.