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Vier Jahre nach der letzten Abstimmung müssen die Hornerinnen und Horner am 7. Juni erneut über einen Kindergarten-Neubau bei der Turnhalle befinden. Dabei ist die Sicherheit der Kinder ein entscheidendes Argument.
Aufs Schuljahr 2022/23 steigt die Anzahl der Horner Kindergärtler stark. Folglich müssen ab diesem Zeitpunkt künftig drei statt zwei Kindergartenklassen geführt werden. Die bestehende Infrastruktur reicht dafür allerdings nicht aus. Deshalb soll ein neuer, zusätzlicher Kindergarten die Platzprobleme in der Gemeinde beseitigen.
Am vergangenen Montag hätte die Bürgerversammlung zur Rechnung der Politischen- und der Schulgemeinde stattgefunden. Um in Zeiten von Corona grössere Menschenansammlungen zu vermeiden, befinden die Hornerinnen und Horner an der Urne. Die Schulgemeinde unterbreitet der Bürgerschaft am 7. Juni einen Kredit von 1,6 Millionen Franken für den Neubau eines dritten Kindergartens an der Feldstrasse. Empfohlen wird die briefliche Stimmabgabe.
(pd) Die Bürger befinden ausserdem über die Rechnung der politischen Gemeinde. Das Rechnungsjahr 2019 schliesst mit einem fetten Plus: Hatte die Gemeinde im Budget 2019 noch mit minus 275840 Franken gerechnet, schliesst sie mit einem Gewinn von 403648 Franken. Grund für die Besserstellung sind mehr Steuereinnahmen und Erträge aus der Grundstückgewinnsteuer. Das Eigenkapital umfasst neu rund sieben Millionen Franken.
Bereits im Oktober 2019 hat die Horner Schulbehörde zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und mit den Anwesenden verschiedene Lösungen zum drohenden Platzproblem in den Kindergärten diskutiert. Mehrere Varianten wurden präsentiert, darunter auch ein Neubau eines Doppelkindergartens anstelle des jetzigen an der Bogenstrasse.
Mit einer Zustimmung von 80 Prozent haben sich die Anwesenden damals jedoch für eine Drei-Standort-Strategie ausgesprochen: Über den Kredit für den Neubau am dritten Standort neben der Turnhalle wird nun abgestimmt.
So habe man das bestehende Projekt der Imhof Architekten wieder aus der Schublade geholt. Es sieht einen Neubau bei der Mehrzweckhalle vor. Die Stimmbürger hatten 2016 die Realisierung dieses Projekts allerdings abgelehnt. Damals lieferten sich Befürworter und Gegner des neuen Kindergartens eine hitzige Diskussion. Man wolle auf Vorrat bauen, lautete einer der Vorwürfe.
Das Kindergarten-Projekt südlich der Turnhalle habe man intern nochmals geprüft und nach kantonalen Vorgaben optimiert – dabei seien auch Inputs aus der Informationsveranstaltung von Oktober und der Bürgerversammlung eingeflossen, heisst es im Antrag der Schulgemeinde Horn.
Der Baukredit liege nun etwas höher, als zu Beginn kommuniziert wurde. Das sei unter anderem auf Synergien und Rabatte zum Turnhallenbau zurückzuführen, die nun nicht mehr gewährt werden. Weiter war die Innenausrüstung und Möblierung nur teilweise miteingerechnet.
Für den Neubau bei der Turnhalle spricht gemäss Schulgemeinde die Sicherheit, eine flexible Zuteilung der Kinder, eine dezentrale Gemeindeabdeckung und Flexibilität für die Übergangslösung während der Bauzeit. Besonders die Querung der stark befahrenen Tübacherstrasse durch Kinder war im Vorfeld ein Argument für den zusätzlichen Standort. Sicherheit ist auch den Mitgliedern der Elternmitwirkung wichtig: Sie spricht sich deshalb für den Kredit zum Neubau Kindergarten Feldstrasse aus und hat ein entsprechendes Flugblatt verschickt. Ein Ja empfiehlt auch der Vorstand der FDP Horn.
Sollte die Bevölkerung den Kindergarten-Neubau zum zweiten Mal ablehnen, würde die Drei-Standort-Strategie nicht weiterverfolgt. Stattdessen würde voraussichtlich ein Doppelkindergarten am Standort Bogenstrasse gebaut. Dazu wäre ein Provisorium nötig, was Verzögerungen und Mehrkosten verursache.