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Vor einer Woche wurde eine Petition gestartet, die eine Nachfolgelösung für das «Schlupfhuus» St.Gallen fordert. Ein erstes Ziel haben die Initianten bereits erreicht.
Vor einer Woche starteten Initianten eine Petition, um eine Nachfolgelösung für das «Schlupfhuus» in St.Gallen zu finden. Darin forderten sie ein professionelles Kriseninterventionsangebot mit Notunterkunft für Kinder und Jugendliche im Kanton St.Gallen. In den Empfehlungen nennen sie unter anderem ein qualitativ hochwertiges Angebot mit Krisenplätzen, bei dem die Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund steht. Die Petitionäre setzten sich 5000 Unterschriften zum Ziel.
Dieser erste Meilenstein ist bereits erreicht, wie die Initianten in einer Mitteilung schreiben. Über 5200 Personen haben die Onlinepetition seit vergangenem Donnerstag unterzeichnet. «Mich persönlich hat überrascht, wie schnell das ging», sagt Michael Gretler, Sprecher der Petitionäre. Das grosse Echo, unter anderem von Eltern, Fachpersonen und Betroffenen, zeige aber, wie wichtig die Institution sei. Gretler sagt:
«Besonders berührend war, dass sich auch Jugendliche gemeldet haben, die selbst im ‹Schlupfhuus› Hilfe fanden.»
Auch von offizieller Seite hat die Petition Unterstützung erhalten. So gehören Avenir Social, der Berufsverband der Sozialen Arbeit in der Schweiz sowie die Ombudsstelle Kinderrechte Ostschweiz (Omki) ebenfalls zu den Unterstützern. Es freue die Petitionäre enorm, dass der Berufsverband und Omki ihrem Anliegen das Vertrauen ausgesprochen habe, sagt Gretler. Diese Stellungnahme zeige auch die qualitativ hochwertige Arbeit, welche das «Schlupfhuus» in den vergangenen Jahren geleistet habe.
Qualitativer Kindesschutz habe natürlich auch seine Kosten. Letztlich stelle sich die Frage, wie viel die Gesellschaft für gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche zur Verfügung stellen wolle.
Das erste Ziel ist erreicht, nun hoffen die Initianten auf weitere Unterzeichnende. Wie aussagekräftig sind 5200 Stimmen in einer Online-Petition? Gretler sagt dazu:
«Ich glaube, wenn sich so viele Personen mit einem lokalen Anliegen solidarisieren, dann haben wir den richtigen Kanal gewählt.»
Taten sollen laut Gretler folgen. «Aktuell planen wir, wann und in welcher Form wir die Petition überreichen wollen.» Man stehe auch mit verschiedenen Parteien in Kontakt. «Wir sind aber ganz klar der Meinung, dass unser Anliegen keine parteipolitischen Grenzen kennt», sagt Gretler. Man sei bereit zur Kooperation mit allen Beteiligten, die sich für eine eine qualitativ hochwertige Notunterkunft für Kinder und Jugendliche im Kanton St.Gallen einsetzten.