Als Stadtpräsident ist der 67-jährige Thomas Scheitlin Ende 2020 nach 14 Jahren zurückgetreten. Damit geht eigentlich auch seine Zeit als Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft Olma-Messen zu Ende. Am Dienstag hat inn das Stadtparlament wieder als Delegierten in dieses Gremium gewählt.
Bis heute war Usus, dass der Stadtpräsident auch Olma-Präsident ist. Tempi passati. Neu delegiert die Stadt St.Gallen einen alt Stadtpräsidenten in das Gremium. Das Stadtparlament stimmte dem Antrag deutlich zu. Und zwar mit 53 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen.
Es ist davon auszugehen, dass der Olma-Verwaltungsrat, der sich selber konstituiert, Thomas Scheitlin wieder zu seinem Präsidenten wählt.
Den Olma-Messen geht es in der Coronakrise schlecht: Eine Messe nach der anderen musste abgesagt werden. Es fehlen Einnahmen. Gleichzeitig werden für rund 160 Millionen Franken die Stadtautobahn überdacht und die grösste stützenfreie Messe- und Eventhalle hochgezogen. Weil flüssige Mittel fehlen, gaben Stadt und Kanton der Genossenschaft schon Darlehen.
Mit der (Wieder-)Wahl Scheitlins in den Verwaltungsrat bleiben den Olma-Messen viel Wissen und Erfahrung erhalten. Gleichzeitig wird ein alter Zopf abgeschnitten: Das Doppelmandat Stadtpräsidium und Olma-Präsidium sorgte in der Vergangenheit für Kritik; Scheitlin musste in den Ausstand treten, als es um die Darlehen ging oder um Einsprachen gegen einen geplanten Hotelneubau auf dem Areal der abgebrannten Halle 7.