Im Lerchenfeld eröffnet eine neue Kletterhalle

In St. Gallen eröffnet am Samstag die Boulderlounge an der Zürcher Strasse 160. Auf 630 Quadratmetern gibt es 150 verschiedene Kletterrouten, die alle ohne Sicherung möglich sind.

Christoph Renn
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Jonas Fiedler und Initiantin Lena Stürm in der neuen Boulderhalle im Lerchenfeld. (Bild: Ralph Ribi)

Jonas Fiedler und Initiantin Lena Stürm in der neuen Boulderhalle im Lerchenfeld. (Bild: Ralph Ribi)

Wo noch vor rund einem Jahr die Citygarage im Lerchenfeld Motorenöl nachfüllte und Reifen wechselte, eröffnet nun die grösste Boulderhalle der Region St. Gallen. Noch riecht es im lichtdurchfluteten Raum nach frischem Holz, auf den Böden liegen letzte Teile verstreut, welche an den Kletterwänden angeschraubt werden müssen. Den Initianten um Lena Stürm bleibt jedoch noch etwas Zeit. Die Eröffnung findet am kommenden Samstag statt.

Seit nun rund zwei Monaten laufen die Umbauarbeiten. Das Team um Lena Stürm hat die Halle komplett ausgeräumt, die Kletterwände aus Holz aufgebaut und die Matten verlegt. «Vieles haben wir selbst gemacht», sagt sie. So auch die Loungesessel, die passend zum Vormieter aus Autoreifen sind. Die Kletterwände in der Halle direkt neben der Eishalle Lerchenfeld erstreckt sich über eine Fläche von 630 Quadratmetern.

Stürm und ihre Helfer haben über 2500 Griffe an den Wänden angebracht. «So können wir rund 150 verschiedene Kletterrouten anbieten», sagt Stürm. Zudem gibt es eine Kletterecke speziell für Kinder. Die 2500 Griffe sollen einmal im Monat neu angeordnet werden, um den Besuchern immer wieder eine andere Herausforderung zu stellen.

Guter Einstieg in den Klettersport

Lena Stürm spielt schon seit längerem mit dem Gedanken, eine Boulderhalle zu bauen. Die Suche nach einer Halle erwies sich jedoch als kompliziert, erste Anläufe misslangen. Über Kontakte zu den Betreibern des Crossfits St. Gallen, die direkt neben der Boulderhalle ein Trainingscenter betreiben, sei sie auf diesen Standort aufmerksam geworden. Somit geht für die Mutter dreier Töchter ein Traum in Erfüllung. Denn der Klettersport begleite sie schon seit ihrer Kindheit.

Nur während ihres Studiums habe sie sich auf Leichtathletik konzentriert und war Teil der deutschen Ruder-Nationalmannschaft. Da blieb keine Zeit fürs Bouldern. Anders ist das bei ihrem Bruder Johannes Fiedler, der ihr beim Bau der Boulderhalle mitgeholfen hat. Er klettert seit seinem dritten Lebensjahr.

Mit der neuen Kletterhalle will Lena Stürm den Leuten die Sportart näher bringen.

«Bouldern ist perfekt als Einstieg ins Klettern oder als Trainingsergänzung für andere Sportarten.»

Eine Boulderszene ist Lena Stürm bis dato in St. Gallen nicht bekannt. Wohl deshalb, weil es kein entsprechendes Angebot gegeben hat. Die nächsten Hallen stehen in Buchs oder Winterthur.

Freie Einsteigerkurse an Eröffnung

Die Boulderlounge an der Zürcher Strasse 160 öffnet am Samstag, 15. September, feierlich seine Türen. Die Besucherinnen und Besucher erhalten dann gratis Einweisungen in die Welt des Boulderns.

Nach der Feier steht die Boulderlounge an sieben Tagen in der Woche offen. Am Montag von 10 bis 23 Uhr, von Dienstag bis Freitag jeweils von 13.30 bis 23 Uhr und am Wochenende von 10 bis 20 Uhr. Personen, die ein Abo besitzen, können die Kletterhalle bereits ab 7 Uhr betreten und bis zum Hallenschluss benutzen. Ein Einzeleintritt kostet für Erwachsene 18 Franken.

www.boulderlounge.ch

Bouldern ist nicht Klettern

Die Betreiberin der neuen Boulderlounge neben der Eishalle Lerchenfeld sieht sich nicht als Konkurrenz zur bestehenden Kletterhalle beim Kybunpark. Aus einem Grund: «Beim Bouldern braucht man weder ein Seil noch einen Gurt», sagt Lena Stürm. Die Wände seien beim Bouldern maximal 4,5 Meter hoch und die Böden mit Matten ausgelegt. Deshalb könne man auch alleine in eine Boulderhalle, während man beim Kletter jeweils zu zweit sein müsse – einer klettert, der andere sichert. Zudem gehe es beim Bouldern primär darum, eine gewisse Route durch die Wand zu finden und nicht möglichst schnell nach oben zu kommen. Die verschiedenen Schwierigkeiten der Routen sind mit Farben markiert – von Gelb bis Schwarz. (ren)