Platanen verlieren jedes Jahr ihre Rinde. Zurück bleiben Mosaikmuster an den Stämmen und Rindenstücke auf dem Boden. Auf den ersten Blick vermutet man eine Krankheit – dem ist aber nicht so.
Wer in letzter Zeit zu Fuss in der Stadt unterwegs war, dem dürfte die Platanenrinde auf dem Boden aufgefallen sein. Wer sich die Mühe gemacht hat, Richtung Krone zu blicken, wird auch den Stamm mit dem grün-weissen Schlangenhautmuster bemerkt haben. Die geschälten Platanen werfen die Frage auf, ob mit den Bäumen alles in Ordnung ist oder ob sie von einer Krankheit befallen sind.
Es handle sich keineswegs um eine Erkrankung der Bäume, versichert Christoph Bücheler, Chef des Gartenbaumamtes. Vielmehr sei das Abfallen der Rinde eine artenspezifische Eigenheit der Platanen, die jedes Jahr im Sommer während der Wachstumsphase auftrete. Vergleichbar mit einer sich häutenden Schlange stosse die Platane ihre alte Rinde ab und eine neue, elastische Rinde komme zum Vorschein. Da sich die alte Rinde nicht überall vollständig ablöse, entstehe das für Platanen typische Mosaikmuster am Stamm, erklärt Bücheler.
Ein direkter Zusammenhang zwischen dieser «Häutung» und dem Wetter ist laut Bücheler nicht nachgewiesen. Allerdings seien den aus dem Mittelmeerraum stammenden Bäumen hier sehr gute Wachstumsbedingungen beschieden. Dies lässt den Chef des Gartenbauamts vermuten, die momentan herrschenden hohen Temperaturen hätten Einfluss auf die Platanen. Die Hitze entspricht dem ursprünglichen Lebensraum der Bäume. Daher können sie ideal wachsen, was mehr abgestossene Rinde zur Folge hat.
Zusätzlich zu den hohen Temperaturen hat auch der vor einigen Tagen tobende Sturm seinen Beitrag zu den herumliegenden Stücken Platanenrinde geleistet. Er hat die alte Baumrinde zusätzlich auf dem Boden verstreut. Dieser Anblick sollte aber kein Grund zur Sorge sein. Wie Christof Bücheler betont, sei der Rindenverlust der Platanen völlig normal.