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Zwei SVP-Politiker stossen sich daran, dass das Kinder-Musical-Theater Storchen keine Fördergelder erhält. Sie wollen vom Stadtrat die Gründe dafür wissen.
Die Betreiber des Kinder-Musical-Theaters Storchen sind verärgert. Trotz mehrerer Anträge erhalten sie keine finanzielle Unterstützung von der städtischen Kulturförderung. Diese begründete den Entscheid damit, dass auf der Bühne Kinder und keine Profis stünden. Man zahle keine Beiträge an Schultheater oder Ähnliches, sondern könne mit den aktuellen Fördermitteln nur professionelles Theaterschaffen unterstützen.
Nicht nur die Betreiber des Kindertheaters halten diese Begründung für absurd. Die SVP-Stadtparlamentarier Christian Neff und Manuela Ronzani haben eine Interpellation eingereicht, in der sie die Begründung, Kinder seien keine Profis, als «stossend» taxieren. Ob eine kulturelle Darbietung von Kindern professionell sein könne oder nicht, sei zweitrangig: «Ein reiches Angebot, auch für Familien, ist in einer Stadt wie St. Gallen unerlässlich», schreiben Neff und Ronzani in ihrem Vorstoss. Für die kulturelle Entwicklung und Bildung der Kinder leiste das Kindertheater einen wichtigen Beitrag.
In ihrer Interpellation wollen die SVP-Parlamentarier deshalb vom Stadtrat wissen, wie er den Begriff der «professionellen Kulturschaffenden» überhaupt definiert. Ausserdem fragen Neff und Ronzani, warum das Kinder-Musical-Theater nicht ins Kulturkonzept passe. Schliesslich wollen sie wissen, wie der Stadtrat die Tatsache erkläre, dass das Kindertheater keinen Förderbeitrag bekommt. Sie bitten ihn, die Eigentümer- und Führungsstrukturen der Institution transparent zu präsentieren und zu begründet, weshalb das Kindertheater keinerlei finanzielle Unterstützung seitens der Stadt erhält.