Die Stadt St.Gallen muss sparen und tut dies beim Busangebot der VBSG. Dass dies einen Aufschrei auslöst, war klar. Noch bedenklicher ist aber die Signalwirkung dieser Sparübung.
Die Stadt St.Gallen muss sparen. Dazu durchleuchtet sie alle Bereiche. Alle sollen ihren Beitrag leisten. So weit, so logisch. Die Resultate wirken allerdings nicht durchdacht. Das zeigte das Beispiel der Musikschultarife.
Diese sollten angehoben werden, der Aufschrei war gross – wenig überraschend. Am Ende krebste der Stadtrat zurück und erhöhte die Tarife doch nicht. Und nun also die VBSG: Die Fahrplanausdünnung selbst mag verträglich sein. Aber ist es auch das Signal, das der Stadtrat damit aussendet?
Seit Jahren wird viel Geld in den städtischen ÖV investiert. Das Ziel lautete – und lautet noch immer – Autofahrerinnen und Autofahrer vom ÖV zu überzeugen. In zwei Abstimmungen hat das Volk 79,5 Millionen Franken genehmigt für die Elektrifizierung der Busflotte. Die letzte Abstimmung ist gerade mal neun Monate her. Da wird bekannt: Das Busangebot wird abgebaut. Wofür? Um mickrige 420'000 Franken zu sparen.
«Kleinvieh macht auch Mist» – gut und schön. Voraussichtlich 2025 steht die dritte Etappe für die Erneuerung der VBSG-Flotte an. Mancher Stimmbürgerin und manchem Stimmbürger hängt der Mistgeruch dann vielleicht noch in der Nase.