Keine Einsprachen: Der Weg zum Olma-Neuland über der Stadtautobahn ist frei

Die Frist für Einsprachen gegen die Überdeckung der Stadtautobahn A1 beim Ostportal des Rosenbergtunnels ist unbenutzt abgelaufen. Es geht vorwärts mit dem Neuland für die neue Olma-Halle 1.

Daniel Wirth
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Auf einer Länge von 200 Metern wird die SA1 überdeckt. (Bild: Urs Bucher)

Auf einer Länge von 200 Metern wird die SA1 überdeckt. (Bild: Urs Bucher)

«Es sind keine Einsprachen gegen das Baugesuch für die Überdeckung der Stadtautobahn eingegangen», sagte Ivan Furlan, Leiter des städtischen Amts für Baubewilligungen, gestern auf Anfrage. Das Baugesuch lag seit Mitte November 30 Tage öffentlich auf.

Bis die Baubewilligung erteilt werden könne, werde es aber noch einige Zeit dauern. Mit dem Baugesuch sind gemäss Furlan auch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), das Bundesamt für Strassen (Astra) und der Kanton St. Gallen bedient und zur Stellungnahme eingeladen worden. Dieses Vernehmlassungsverfahren laufe noch, sagt Furlan.

Nicolo Paganini, Direktor der Olma Messen, erfuhr ebenfalls gestern davon, dass gegen das Projekt «Olma-Neuland» keine Einsprachen eingingen.

Olma-Direktor Nicolo Paganini. (Bild: Urs Bucher)

Olma-Direktor Nicolo Paganini. (Bild: Urs Bucher)

«Fantastisch!», lautet sein Kommentar.

Das sei für die Olma Messen ein schönes Weihnachtsgeschenk. «Wir sind weiterhin im Zeitplan», sagt Paganini. Offensichtlich erfahre durch die Überdeckung der Stadtautobahn auf einer Länge von rund 200 Metern niemand einen Nachteil, wertet der Olma-Direktor die Tatsache, dass die Einsprachefrist unbenutzt abgelaufen ist.

«Im Gegenteil», sagt Paganini. Abgesehen von der Komplexität der 41,6-Millionen-Konstruktion stelle der Olma-Deckel für viele Anwohner schlicht und einfach einen Lärmschutz dar. Paganini schliesst nicht aus, dass das Baugesuch für die Olma-Halle 1 dereinst mehr Widerstand erfahren wird als die SA1-Überdeckung.

Architekturwettbewerb für Olma-Halle 1 läuft

Paganini rechnet damit, dass im Frühling nächsten Jahres der Projektwettbewerb für die neue Olma-Halle, die grösste stützenfreie Messe- und Eventhalle der Deutschschweiz, abgeschlossen und das Siegerteam von der Jury bestimmt ist.

Für die Teilnahme haben sich 50 Teams, die aus Architekten, Bauingenieuren und Landschaftsarchitekten gebildet werden mussten, angemeldet. In einem Präqualifikationsverfahren wurden dann 14 Teams zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen.

Ist das Siegerprojekt bestimmt, geht die Sache gemäss Paganini zurück an den Verwaltungsrat der Genossenschaft Olma Messen, der den Wettbewerb ausgeschrieben hatte.

Die Baukosten für die neue Halle wurden mit 121,8 Millionen Franken veranschlagt. Die Genossenschaft Olma Messen ist in der Lage, den überwiegenden Teil der Kosten für die Überdeckung und die Halle von insgesamt 163,4 Millionen Franken selbst zu tragen (133,4 Millionen Franken).

Für die fehlenden 30 Millionen Franken springt die öffentliche Hand ein. Stadt und Kanton St. Gallen beteiligen sich mit 18 Millionen beziehungsweise 12 Millionen Franken an der Überdeckung der Stadtautobahn. In der Stadt brauchte es dafür eine Urnenabstimmung in diesem Jahr, für den Kanton sprach der Kantonsrat den Kredit 2017 mit dem Budget fürs laufende Jahr.

Bis jetzt stimmt der Zeitplan

Geht es nach den Plänen von Paganini und der Olma Messen, soll die neue Halle 1 an der Olma 2024 fertig sein. Geht alles auf, sollen die Vorbereitungsarbeiten für die Überdeckung im kommenden Jahr beginnen.

Die eigentlichen Bauarbeiten unter Verkehr dauern rund zwei Jahre, wie Projektleiter Georg Schärrer von der international tätigen Nüesch Development AG gegenüber dem «Tagblatt» sagte. Ab 2022 soll auf dem Olma-Neuland mit dem Neubau der 12500 Quadratmeter grossen Halle begonnen werden.

Mit dem Baugesuch für die SA1-Überdeckung lagen zwei weitere Gesuche öffentlich auf: Der Splügen- und der Schellenweg sollen neu als Fuss- und Radweg durch das Olma-Areal geführt werden. Gemäss Ivan Furlan sind auch dagegen keine Einsprachen eingegangen.