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Die Veranstaltungsreihen der HSG nehmen sich diesen Herbst zwei hochaktuellen Themen an: Dem Ukraine-Krieg und der Energiewende. Etwas suchen muss man dafür nach Vorlesungsreihen mit lokalem Fokus.
Aktueller könnte das Thema nicht sein: Mehrere öffentliche Vorlesungen der Universität St.Gallen befassen sich mit dem Ukraine-Krieg. Eine weitere Reihe ist der Energiezukunft gewidmet. Start des Herbstsemesters ist am Montag. Das Themenspektrum der Vorlesungen ist gewohnt breit, etwas kürzer als sonst kommen die Vorlesungen mit lokalem Fokus.
Direkt mit dem Krieg befasst sich die Vorlesungsreihe «Brennpunkte und Grundprobleme internationaler Politik» von Titularprofessor Christoph Frei. Sie startet am 17. November. Die interdisziplinär angelegte Vorlesung werde das Geschehen in historischer Perspektive einordnen und relativieren, heisst es im Programmheft. Was sind die sichtbaren, absehbaren und wahrscheinlichen Folgen des Krieges? Und was bedeutet der Konflikt für die Schweizer Neutralität?
Drei weitere Vorlesungsreihen liefern Kontextwissen zum Ukraine-Krieg. Bardo Fassbender, ordentlicher Professor für Völkerrecht, Europarecht und öffentliches Recht, spricht ab 20. September über das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Historiker Felix Bosshard widmet sich ab 26. Oktober dem Kalten Krieg und der Frage, wie sich dieser bis heute auswirkt.
Und Yves Partschefeld, Lehrbeauftragter für Geschichte, spricht ab dem 22. September über die «Dekade des Niedergangs und des Aufbruchs», wie die 1990er-Jahre im Programmheft bezeichnet werden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann für die Folgerepubliken eine Zeit des Wandels: weg von Sozialismus und Planwirtschaft, hin zu Demokratie und Kapitalismus. Partschefeld behandelt, wie sich dieser Wandel noch heute auswirkt.
Die drohende Energieknappheit ist in aller Munde, auch an der Universität St.Gallen. Am 29. September startet dort eine fünfteilige Vorlesungsreihe zu «Unsere postfossile Energiezukunft». Braucht es für die Wende neben erneuerbaren Energiequellen auch Alternativen wie die Kernkraft? Und welche Risiken und Chancen beinhaltet diese?
Am 6. Oktober wird ausserdem Martin Wider über die Stromversorgungssicherheit der Schweiz sprechen. Wider leitet Alpiq Switzerland und präsidiert den Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen.
Die einzige Vorlesungsreihe mit lokalem Bezug ist jene zur Literatur der römischen Antike im Kloster St.Gallen. Die Reihe soll auf die Winterausstellung der Stiftsbibliothek vorbereiten. St.Galler Mönche übten sich in Latein, indem sie antike Texte lasen. Die Ausstellung geht der Frage nach, wie die Mönche mit der Spannung umgingen zwischen den heidnischen Inhalten und den christlichen Werten des Klosters.
Jeweils die erste Vorlesung einer Reihe ist gratis. Der Semesterpass, der zum Besuch aller öffentlichen Vorlesungen berechtigt, kostet 20 Franken. Einzelne Vorlesungen finden online, auf Zoom, statt. Für diese ist eine Anmeldung nötig unter hsg.events/oeffentlichevorlesungen. Im Programm wird darauf hingewiesen, dass kurzfristige Änderungen möglich sind. Allfällige Verschiebungen werden online kommuniziert und auf den Monitoren in den Universitätsgebäuden.