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Katzencontent im Naturmuseum St.Gallen: Im Zentrum der neuen Sonderausstellung steht die Katze, das in der Schweiz beliebteste Haustier. Die Ausstellung eignet sich besonders auch für Familien und Schulen.
Die neue Sonderausstellung des Naturmuseums St.Gallen dürfte ein Renner werden. Wie zuletzt die Ausstellung zu den Eichhörnchen stellt sie ein Tier in den Fokus, eines, zu dem jede und jeder einen Bezug hat: die Katze.
Die Ausstellung «Die Katze: unser wildes Haustier» wurde von den Naturmuseen Thurgau und Olten produziert und seither an mehreren Orten gezeigt – immer mit Erfolg. Sie besteht aus vier Bereichen, die sich mit der Verwandtschaft der Hauskatze beschäftigen, ihrer Herkunft, der Lebensweise und der Beziehung zum Mensch. Am Freitag wird die Ausstellung in St.Gallen eröffnet. Zum Apéro wird stilecht Katzenfutter gereicht. Die Ausstellung kann bis 27. Februar 2022 besucht werden.
«Die Katze: unser wildes Haustier» feiert am Freitag, 19 Uhr, Vernissage. Hannes Geisser, Direktor des Naturmuseums, Thurgau wird in die Ausstellung einführen. Danach gibt es einen Apéro mit Katzengourmet-Töpfli.
Aufgrund der Coronapandemie müssen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vorfeld unter info@naturmuseumsg.ch oder 071 243 40 40 anmelden. Zudem ist – wie auch für den regulären Museumsbesuch – eine Corona-Zertifikatspflicht. (mha)
Das Naturmuseum St.Gallen hat die bestehende Ausstellung mit zwei Schwerpunkten ergänzt: Katzen im Zirkus und bedrohte Arten. Zudem gibt es für Kinder einen Parcours in Form eines Quiz', wobei Mädchen, Buben und auch Erwachsene die richtigen Antworten in Katzenbäumen ertasten können.
Die Ausstellungsmöbel sind mit einer Stadtansicht bemalt, auf der sich Katzen auf Balkonen räkeln und um Hausecken streichen. Alle Ausstellungsstücke befinden sich auf Kinderhöhe und die Texte sind kurz gehalten. Es gibt Hörstationen, Videos und Zeichnungsplätze, wo Kinder Katzen ausmalen können. Erwachsene kommen unter anderem am 19. Januar auf ihre Kosten, wenn «Katzenpapst» Dennis C. Turner einen Vortrag hält.
Rund 1,7 Millionen Katzen leben in der Schweiz. Auf rund fünf Personen kommt also eine Katze. Damit ist sie hierzulande das beliebteste Haustier – und das häufigste Raubtier. Auf diesen Aspekt macht bereits die Vitrine im Eingangsbereich des Naturmuseums aufmerksam. Darin lauern auf und unter einer Katzenleiter zwei Katzen. Eine von ihnen hat einen erbeuteten Vogel im Maul.
Das Beutespektrum der vermeintlichen Samtpfoten ist riesig, das wird in der Ausstellung deutlich. Katzen fangen nicht nur Mäuse, sie jagen alles, was sich bewegt: Insekten, Eidechsen, Fledermäuse, Vögel. Museumsdirektor Toni Bürgin weiss das aus eigener Erfahrung. Sein schwarzer Kater brachte eines Tages einen Buntspecht nach Hause. «Ich konnte ihn gerade noch retten.»
Die Katze ist weit verbreitet. Sie und ihre Verwandten kommen auf jedem Kontinent vor, ausser der Antarktis. Trotzdem ist die Katze und ihre Lebensweise nicht vollständig erforscht. So wird noch untersucht, wie gross der Einfluss der Katzen auf den Vogelbestand ist und was man gegen den Jagdtrieb tun kann. Bürgin sagt: «Man darf das Thema nicht ausblenden.» Den Auswirkungen auf die Vögel ist denn auch ein Vortrag gewidmet.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung «Die Katze: unser wildes Haustier» umfasst unter anderem eine Reihe von Vorträgen und Führungen, aber auch eine Exkursion: Am 16. Oktober geht es in den Wildpark Peter und Paul zu einer Führung über Wildkatze und Luchs.
Diesen Sonntag zeigt das Figurentheater St.Gallen im Museum «Unterwegs mit Edgar Hund». Am 15. Dezember heisst es dann «Hauskatzen und Vögel: Was sind Fakten, was sind Emotionen?». Und am 19. Januar ist «Katzenpapst» Dennis C. Turner zu Gast. Für diesen Vortrag ist eine Anmeldung nötig. (mha)
Der Ursprung der Hauskatze ist nicht die Wildkatze, sondern die afrikanische Falbkatze. Vor rund 11'000 Jahren sucht sie im Nahen Osten die Nähe des Menschen. Als dieser beginnt, Weizen anzubauen und Kornspeicher errichtet, lockt das Mäuse und Ratten an – und das wiederum Falbkatzen.
Von Beginn an und bis heute ist die Beziehung zum Menschen ambivalent. In Ägypten wurden Katzen verehrt. Sie zu töten galt als Sakrileg, gleichzeitig wurden Kätzchen umgebracht und für Grabbeigaben mumifiziert. Im Mittelalter galten Katzen dann als dämonisch – besonders schwarze Katzen. Um böse Zauber fernzuhalten, wurden Katzen teils lebendig eingemauert.
Und heute ist sie das beliebteste Haustier, während ihre fernen Verwandten – etwa Schneeleopard oder Luchs – jahrhundertelang wegen ihres Pelzes gejagt wurden und heute zu den bedrohten Arten zählen.