Die Grünen der Stadt St.Gallen haben am Samstag ihre Liste für die Stadtparlamentswahlen nominiert. Sie treten am 27. September mit einer vollen Haupt- und einer 27er-Liste der Jungen Grünen an. Das Ziel ist klar: Die grüne Fraktion soll grösser werden als jene der SVP.
Die Grünen der Stadt St.Gallen steigen mit viel Optimismus in die Stadtparlamentswahlen vom Herbst. Die Resultate der National- und Kantonsratswahlen im Herbst 2019 und diesen Frühling seien eine gute Ausgangsbasis, um auch auf kommunaler Ebene zuzulegen, sagte Fraktionspräsident Clemens Müller an der Nominationsversammlung vom Samstag im Schulhaus Schönenwegen.
Es sei aber auch wichtig, dass man zulegen könne, betonte Müller. In der kommenden Amtszeit 2021 bis 2024 fielen in der Stadt St.Gallen in zentralen Politikfeldern der Grünen nämliche wichtige Entscheide - insbesondere in der Klimapolitik, aber auch im Sozialbereich. Für letzteren haben sich die Grünen gemäss Müller das Wohl aller auf die Fahnen geschrieben. Speziell wichtig sind für sie die Förderung der Kinderrechte sowie der Rechte von Migrantinnen und Migranten.
Derzeit hat die grüne Fraktion im St.Galler Stadtparlament sieben Mitglieder: vier Grüne und drei Junge Grüne. Nach den Wahlen vom Herbst sollen es gemäss Clemens Müller acht oder neun grüne Sitze sein. Gleichzeitig soll die grüne Fraktion eine der drei bürgerlichen Fraktionen überholen. Am ehesten könnte das jene der SVP mit neun Sitzen sein.
Die grüne Hauptliste für die Stadtparlamentswahlen wurde einstimmig nominiert. Darauf figurieren 32 Kandidatinnen und Kandidaten. Darunter sind sechs Bisherige, wobei zwei bei den Jungen Gewählte - Christian Huber und Adrian Hilber - neu auf dieser Liste antreten. 16 der Kandidierenden sind Frauen, 16 sind Männer.
Unterstützt wird die grüne Hauptliste durch eine eigene Liste der Jungen Grünen mit nicht weniger als 27 Kandidaturen - nämlich 18 Frauen und neun Männer. Die Bisherige Regula Gschwend verzichtet auf eine erneute Kandidatur, so dass ein Trio junger Frauen die Spitzenplätze auf dieser Liste einnimmt: Es sind dies Rebekka Schmid, Salomé Fässler und Annina Lieberherr. Diese Liste wird von den Jungen Grünen selber nominiert.
Die Nomination der grünen Hauptliste erfolgte am Samstag einstimmig. Das Prozedere dazu war relativ kurz und kaum von hochtrabenden politischen Grundsatzerklärungen begleitet. Es ging an der Versammlung vielmehr um praktische Fragen: Etwa um Wahlaktionen oder die Plakatierung, die jede Kandidatin und jeder Kandidat selber besorgen muss. Diskutiert wurde auch kurz über das Recycling alter Wahlplakate.
Plakate aus den National- und Kantonsratswahlen könne man, mit zu den kommunalen Wahlen passenden Texten überklebt, sehr gut auch diesen Herbst nochmals verwenden. Und nach den Wahlen, so wusste einer der Kandidatinnen zu berichten, könnten Einrichtungen, die mit Kindern arbeiteten, die unbedruckte Rückseite passend zurechtgeschnittener Plakate gut als Zeichen- oder Bastelpapier verwenden.
Die Grünen der Stadt St.Gallen sagen einstimmig Ja zur Vorlage für die Neugestaltung von Marktplatz und Bohl. Ebenso unbestritten war an einer Parteiversammlung vom Samstag im Schulhaus Schönenwegen, dass in die St.Galler Gemeindeordnung ein Klimaartikel eingefügt werden soll. Über beide Geschäfte entscheidet das städtische Stimmvolk am kommjenden 27. September.
Einstimmig unterstützt werden durch die städtischen Grünen zwei Volksbegehren, die die Organisation Umverkehr in St.Gallen lancieren will. Die «Initiative für ein gesundes Stadtklima» («Gute- Luft-Initiative») und die «Initiative für eine zukunftsfähige Mobilität» («Zukunfts-Initiative») haben zum Ziel, zehn Prozent der Strassenfläche in den kommenden zehn Jahren für eine klimatisch wertvolle Begrünung sowie zugunsten des Langsam- und des öffentlichen Verkehrs freizumachen.
An der Parteiversammlung vom Samstag stellte Nationalrätin Franziska Ryser die beiden Stadtklima-Initiativen vor. In Stadt St.Gallen haben sich die Grünen verpflichtet, einen massgeblichen Teil der Unterschriften dafür zu sammeln. Bei den Wahlen in den Vorstand wurden die bisherigen Mitglieder in ihrem Amt bestätigt. Franziska Ryser und Markus Mauchle führen die Partei weiter im Co-Präsidium. Neu in den Vorstand gewählt wurden Alena Kundela, Johanna Matjaz und Rebekka Schmid.