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Geht es nach dem Flig-Stadtparlamentarier Matthias Ebneter, soll die Verkehrssituation in Gossau nach Schaaner Vorbild verbessert werden. Dazu hat er eine Einfache Anfrage eingereicht. Der Stadtrat ist aber der Meinung, dass ein Grosskreisel die Verkehrssituation nicht wesentlich verbessern dürfte.
In einer Einfachen Anfrage wollte Stadtparlamentarier Matthias Ebneter wissen, wie der Stadtrat zur Idee eines Grosskreisels in Gossau stehe. Der Flig-Politiker verwies auf die Gemeinde Schaan, wo 2010 ein solcher Kreisel eröffnet worden sei, der sich «sehr gut bewährt» habe.
In Gossau, so Ebneters Vorschlag, liesse sich ein Grosskreisel im Geviert Ochsenkreisel, St.Gallerstrasse, Sonnenstrasse, Ringstrasse und Herisauerstrasse umsetzen. Das Konzept des Grosskreisels besteche durch eine verhältnismässig kostengünstige Umsetzung und einfache Realisierbarkeit, findet der Parlamentarier.
Nun liegt die Antwort des Stadtrates vor: Er möchte sich «zum jetzigen Zeitpunkt weder verbindlich für noch gegen einen Grosskreisel aussprechen».
Im Rahmen der Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts, mit der in diesen Wochen gestartet wird, könnten solche Verkehrsregime vertiefter geprüft und aus Sicht der Stadt Gossau bewertet werden.
Begeistert scheint der Stadtrat aber nicht zu sein von der Idee: Er schreibt in seiner Antwort, dass ein Grosskreisel die Verkehrssituation in Gossau nicht wesentlich verbessern und punktuell gar zu neuen Problemen führen dürfte.
Was der Stadtrat damit meint: Einbahnregime seien immer mit Mehrverkehr verbunden, da der direkte Zugang zu Liegenschaften nicht gewährleistet werden könne und betriebliche Umwege in Kauf genommen werden müssten. Weiter würde der Verkehr auf den Kantonsstrassen untergeordneten Strassen wie die Ringstrasse und Sonnenstrasse deutlich zunehmen.
Für die skizzierte Variante des Grosskreisels seien zudem mehrere Linksabbieger zwingend. Diese sind laut Stadtrat aus Leistungs- und Sicherheitsüberlegungen aber problematisch.
Das Verkehrssystem von Gossau sei komplex und habe verschiedene Abhängigkeiten, schreibt der Stadtrat weiter. So hätte ein Kapazitätsausbau am Ochsenkreisel etwa Auswirkungen auf umliegende Knoten.
Ebneter wollte zudem wissen, ob der Stadtrat bereit sei, zeitnah einen mehrmonatigen Versuchsbetrieb umzusetzen. Das sei mit der heutigen Strasseninfrastruktur nicht möglich, heisst es in der Antwort. Einlenker müssten dazu um- und ausgebaut werden und das rechtliche Verkehrsregime müsste stark abgeändert werden.
Auch die Fragen nach den Kosten kann der Stadtrat nicht genau beantworten. Der Versuchsbetrieb alleine würde aber voraussichtlich mehrere 100'000 Franken kosten.