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Nach einer Schnupperphase haben sich die Männerchöre Häggenschwil und Waldkirch aufgelöst und sich für einen definitiven Zusammenschluss entschieden. Von nun an treten die rund 30 Sänger als Chor Tenobras auf. Vereinspräsident Pieder Flepp hofft, dass mit dem neuen Auftritt auch neue Mitglieder dazustossen.
Männerchöre haben es in der heutigen Zeit nicht leicht. Viele Vereine kämpfen mit Mitgliederschwund. Auch die Männerchöre Häggenschwil und Waldkirch können davon ein Lied singen. Beide Chöre bestanden vor ein paar Jahren aus je 15 bis 20 Mitgliedern. Damit standen sie noch nicht ganz vor dem Aus, und doch war es an der Zeit, nach Lösungen zu suchen. Die Vereine entschlossen sich deshalb dazu, versuchsmässig eine gemeinsame Chorgemeinschaft zu bilden.
2018 probten die rund 30 Männer zum ersten Mal gemeinsam. 2019 gaben sie ihre zwei ersten gemeinsamen Unterhaltungskonzerte – eines in Häggenschwil, eines in Waldkirch. Auch die Proben fanden abwechslungsweise in den beiden Dörfern statt. Es handle sich um eine Schnupperphase, sagte Pieder Flepp, Präsident des Männerchors Häggenschwil, damals. Ob die beiden Chöre tatsächlich zu einer Gemeinschaft verschmelzen, werde man erst noch entscheiden.
Jetzt, rund dreieinhalb Jahre nach dem ersten gemeinsam Singen, ist die Fusion in trockenen Tüchern. Die beiden Männerchöre wurden Mitte Dezember aufgelöst – und ein neuer Verein wurde gegründet. Von nun an singen die Männer im gemeinsamen Chor Tenobras, wie der neue Verein in einer Mitteilung bekanntgibt. Damit endet auch ein Stück Geschichte. Der Männerchor Häggenschwil wurde 1851 gegründet, jener in Waldkirch 1877.
Die Schnupperphase – die aufgrund Corona länger als geplant gedauert hat – habe gezeigt, dass die Chemie zwischen den beiden Chören stimme, sagt Pieder Flepp, Präsident des neuen Chors. «Es hat gleich von Anfang an harmoniert.» Mit den rund 30 Sängern könnten zudem nun alle Stimmen vom 1. Tenor bis zum 2. Bass optimal besetzt werden. Flepp hofft, dass mit dem neuen Chor und dem neuen Auftritt nun weitere Singbegeisterte dazustossen.
Mit dem Zusammenschluss brauchte es auch einen neuen Namen. Alle Mitglieder durften Vorschläge einreichen. Über 60 verschiedene Namen kamen gemäss Mitteilung zusammen. Die Sänger stimmten demokratisch ab: Der Name Tenobras fand mit Abstand den grössten Anklang. Flepp sagt:
«Uns war es wichtig, dass wir nicht einen ortsbezogenen Namen wählen. Wir wollen keine Gemeinde bevorzugen.»
Der neue Verein wolle in beiden Gemeinden das Dorfleben pflegen, betont der Präsident. Deshalb werde auch weiterhin an beiden Orten geprobt. In den geraden Monaten treffen sich die Sänger in Häggenschwil, in den ungeraden in Waldkirch. Anfang Februar soll der Tenobras-Chor das erste Mal proben. Aufgrund der Coronapandemie haben die Sänger ihre Proben Mitte Dezember eingestellt.
Doch nicht nur ein neuer Name, sondern auch ein Vorstand, Statuten, ein Logo und eine neue Website mussten her. Teil des Tenobras-Vorstands sind nebst Präsident Pieder Flepp auch Vizepräsident Walter Signer aus Waldkirch, Finanzchef Leo Brändle aus Häggenschwil und Aktuar Roland Egli aus Waldkirch. Als Beisitzer wählte die Versammlung Pius Eicher, Waldkirch, und Hans-Peter Eisenring, Häggenschwil.
Eines aber fehlt noch: ein neues Tenue. Dieses befinde sich in Arbeit, sagt Pieder Flepp. Verraten will er noch nichts. «Wir wollen die Leute damit überraschen.» Ziel sei es, dass neue Kostüm am Schweizer Gesangsfestival zu präsentieren, das im Mai in Gossau stattfinden soll.
www.tenobras.ch