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Der FC St.Gallen schafft es vor ausverkauftem Haus nicht, seine Überlegenheit in Punkte umzumünzen. Er muss sich gegen Zürich 1:3 geschlagen geben.
Den Thron der Super League einnehmen, zumindest über Nacht, das war das erklärte Ziel des FC St. Gallen. Die Stimmung im Stadion ist euphorisch, 19024 sind da. Schnell aber wird klar, dass diese Partie vor ausverkauftem Haus zu einem harten Stück Arbeit werden wird für die St.Galler. Die Spieler des FC Zürich sind nach der 0:5-Niederlage gegen Servette angestachelt, wirken aggressiv. Die Ostschweizer machen zwar über weite Strecken das Spiel, ziehen ihre Vorwärtsstrategie durch - müssen sich am Ende aber 1:3 geschlagen geben, weil sie ihre Chancen nicht nutzen. Es ist eine Enttäuschung vor der Winterpause: Statt elf Punkte Vorsprung auf Zürich sind es nurmehr fünf. Und: Einmal mehr gelingt es den St.Gallern nicht, vor vollem Stadion zu reüssieren.
Die St.Galler liegen schon nach drei Minuten hinten, nachdem Miro Muheim einen Schuss unglücklich abfälscht. Doch Peter Zeidlers Team lässt sich darob nicht aus der Fassung bringen. Nach 20 Minuten bringen die St.Galler immer mehr Druck in ihre Angriffe. Einer davon führt in der 27. Minute zum Foul von Mirlind Kryeziu an Silvan Hefti im Strafraum. Penalty. Mit etwas Glück trifft Jordi Quintillà zum 1:1. Die St. Galler drücken weiter, sind nun klar die bessere Mannschaft. Boris Babic verpasst die Führung zweimal knapp, Ermedin Demirovic trifft nach schöner Einzelleistung nur die Latte. So kommt es zwei Minuten vor der Pause entgegen dem Spielverlauf zum 1:2 für die Zürcher. Silvan Hefti verschuldet einen Penalty, Antonio Marchesano trifft aus elf Metern. Mit diesem Dämpfer und einer 6:0-Führung in Sachen Eckbällen geht es in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte spielen nur die St.Galler, zeigen starke Angriffe. Immer wieder kombinieren sie sich durch die Zürcher Abwehr, obschon diese nun immer tiefer steht - und die Räume geschickt eng macht. Miro Muheim und Cedric Itten kommen zu Grosschancen. Oft fehlt aber die Genauigkeit beim letzten Pass. In Gegenangriffen kommen auch die Zürcher zu Möglichkeiten. Einer davon führt zum 1:3. Danach läuft bei den Ostschweizern nicht mehr allzu viel zusammen. Die Energie reicht nicht mehr, um zurück ins Spiel zu kommen. Gefeiert werden die St. Galler am Ende dennoch vom Publikum - für eine starke Hinrunde und für einen weiteren engagierten und temporeichen Auftritt.
Jordi Quintillà. Bringt immer wieder Ordnung ins Spiel. Nach vorne bringt auch Silvan Hefti viel Schwung. Und Lukas Görtler hält kämpferisch im Mittelfeld vieles zusammen.
Einmal mehr fällt keiner stark ab. Die Verteidiger Yannis Letard und Miro Muheim hatten aber schon bessere Tage. Vor allem beim 1:3 verteidigen sie ungeschickt.
Ein voller Gästesektor, ein volles Stadion, grosse Vorfreude vor dem Spiel: Die Kulisse lässt nichts zu wünschen übrig. So richtig in Schwung kommt das grün-weisse Publikum dann nicht - dem Spielverlauf entsprechend. Am Ende bedanken sich die Spieler beim Publikum für die Unterstützung in der Hinrunde - und werden trotz Niederlage gefeiert.
Ludovic Magnin, Trainer FC Zürich: «Das war ein schöner Abend für uns, wir haben gegen einen sehr starken FC St.Gallen gewonnen. Wir wussten, dass wir gegen die St.Galler oft in der eigenen Hälfte und im eigenen Strafraum stehen werden. Das Ziel war, darob nicht nervös zu werden und uns mit Kontern zu behelfen. Das ist uns gelungen, wir haben auch dank unserer Effizienz gewonnen.»
Peter Zeidler, Trainer FC St. Gallen: «Wir hatten keinen guten Beginn, es deutete sich schon beim frühen 0:1 an, dass man die Zürcher nicht kombinieren lassen darf. Wir sind nach dem Schock aber gut zurückgekommen. Die Möglichkeit war da, vor der Pause das 2:1 zu erzielen. Es kam anders. Die Enttäuschung ist gross. Aber wenn wir eine richtig gute Mannschaft sein wollen, werden wir auch das wegstecken. »