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In Gossau haben sich die Akteure der «Fair Trade Town» Gossau getroffen. Mit verschiedenen Aktionen holen sie kommendes Jahr die Coronaabsagen von diesem Jahr nach.
Seit Mai 2019 darf sich die Stadt Gossau «Fair Trade Town» nennen. Diese Auszeichnung gibt es nicht ohne Weiteres geschenkt. Damit der Dachverband Swiss Fair Trade die Stadt letztes Jahr in ihre Liste aufnahm, mussten gewisse Kriterien erfüllt sein. Doch auf den Havelaar-Lorbeeren ausgeruht wird in Gossau nicht. Deshalb lud die Kerngruppe von «Fair Trade Town» Gossau zu einem Akteurentreffen im «Koller's» Gossau ein.
Bei der Zusammenkunft ging es um neue Zielsetzungen und Schwerpunkte für nächstes Jahr. Prominent darunter die Planung und Koordination der Aktionswoche, die im Mai stattfinden soll. Ausserdem wurden weitere Punkte zur Öffentlichkeitsarbeit besprochen.
Verschiedenste Geschäfte und Organisationen sind in der «Fair Trade Town» Gossau vertreten. So leisten Schulen, Kinderkrippen, kirchliche Einrichtungen, Hochschulen, Gewerbe sowie der Walter-Zoo ihren Beitrag im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Momentan sind es über 30 Akteure, die bei «Fair Trade Town» Gossau mitmachen. Diese Zahl möchte man stetig erhöhen, sagt Patrick Huber von der Kerngruppe. Deshalb frage man auch Organisationen wie zum Beispiel Sportvereine an. Er sagt:
«Unser Vorhaben soll möglichst breit abgestützt sein. Bei Wirtschaft und Gewerbe würden wir gerne noch etwas mehr Fuss fassen.»
Jede Akteurengruppe hat beim Eintritt ihre Versprechen formuliert, mit denen sie zur fairen und nachhaltigen Entwicklung in Gossau beitragen wird. Eingeteilt werden diese einerseits in Massnahmen bezüglich des Handels mit Produkten anerkannter Labels und andererseits in Massnahmen zur Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb.
Anhand der Berichte von Akteuren scheint das Thema Foodwaste der Bereich zu sein, in welchem bisher die meisten Verbesserungen erzielt werden konnten. Dies wohl, weil jeder Betrieb durch Mensen, den Verkauf von Lebensmitteln oder als Gastronomiebetrieb mehr oder weniger direkt damit in Berührung kommt.
Die Teilnehmer hatten daneben die Gelegenheit, in der Runde über die individuellen Massnahmen und ihre zukünftigen Projekte zu sprechen. So kam beispielsweise heraus, dass eine Kinderkrippe die Aktionswoche trotz der Absage intern durchführen konnte. Dabei wurden Fair-Trade-Lebensmittel verteilt und auf die gemeinsamen Ziele aufmerksam gemacht.
Das Bewusstsein für den Fair-Trade-Standort Gossau in verschiedenen Teilen der Gossauer Bevölkerung zu stärken ist denn auch ein grosses Anliegen von «Fair Trade Town» Gossau. Helen Alder, Stadträtin und Mitglied der Arbeitsgruppe «Fair Trade Town» Gossau, sagt:
«Es geht darum, die Leute in Gossau zu motivieren, gemeinsam die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.»
Dies ist auch die Absicht, die mit der Aktionswoche vom 1. bis 10. Mai verfolgt wird. Diese war eigentlich für dieses Jahr geplant, musste aber, da sie mitten in die Coronakrise fiel, abgesagt werden. Teilnehmende Geschäfte werden sich um die Sichtbarkeit bemühen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Es sind ein Muttertagsbrunch, ein Fair-Trade-Menü und Aktionen am internationalen Fair-Trade-Tag geplant. Auch am Maimarkt wird es vorraussichtlich eine sogenannte «Nachhaltigkeitsmeile» geben.