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Die Stadt St.Gallen saniert derzeit das Spanische Klubhaus. Dabei wird nur das Nötigste gemacht, damit der «Hogar» hinter dem Bahnhof für die kommenden 15 Jahre betriebstüchtig bleibt. Das Restaurant soll im März wiedereröffnet werden.
«Hogar bleibt Hogar.» Mit diesem Leitspruch saniert die Stadt den Spanischen Klub hinter dem Bahnhof. Dieser soll am 1. März Wiedereröffnung feiern. Die laufenden Sanierungsarbeiten zeigen, dass Architekt und Bauarbeiter den Spruch verinnerlicht haben. So werden die bröckelnden Fenstersimse und -rahmen aus Sandstein nicht ersetzt, sondern bis auf die gesunden Stellen geschliffen und gemeisselt. Bei einigen ist nicht mehr viel Stein übrig. Die Fassade bleibt, wie sie ist – inklusive Graffiti. Vereinzelt stechen neu verputzte Stellen ins Aug – dort, wo Risse in den Aussenwänden klafften.
Auch im Speisesaal deutet nur wenig darauf hin, dass dieses Gebäude gerade aufgefrischt wird. Tische und Stühle sind noch genau dort, wo sie standen, als das Restaurant noch in Betrieb war. Der fast schon legendäre Ölgeruch ist hingegen aus den Wänden gewichen. In der Decke ist ein kleines Loch – eine sogenannte Sondageöffnung – zu sehen. «So haben wir den Zustand der tragenden Balken überprüft», sagt Architekt Andreas Schmutz.
Sie hätten im ganzen Haus Mängel gefunden. Doch nur die bautechnisch notwendigen werden behoben. Denn für die Instandstellung des Gebäudes stehen lediglich rund 1,9 Millionen Franken zur Verfügung. Zudem ist es nur eine Sanierung auf Zeit: Gebäudehülle und Statik müssen nur für die kommenden 15 Jahre ertüchtigt werden. Wie es mit dem Spanischen Klubhaus danach weitergeht, steht noch in den Sternen.
Die Gegenwart stellt die Verantwortlichen täglich vor die Frage: Sollen wir, oder sollen wir nicht? Soll dieser Balken ersetzt werden, muss jenes Fenstersims wirklich dringen ausgebessert werden? «Diese Entscheidungen sind jeweils eine Gratwanderung», sagt Stadtbaumeister Hansueli Rechsteiner. So wie auch bei der Frage, ob das Gebäude auf Pfähle gesetzt werden müsste.
Denn die Ostseite des «Hogar» senkt sich leicht ab, Risse in der Fassade zeugen davon. «Wir haben uns aber dagegen entschieden. Für die kommenden 15 Jahre reichen kleinere Anpassungen», sagt Architekt Andreas Schmutz. Und er betont, dass das Gebäude gemäss Einschätzung der Spezialisten nach den Arbeiten dennoch zu hundert Prozent sicher ist.
Grössere Eingriffe stehen im Untergeschoss an. Denn der Spanische Klub erhält eine neue Küche. «Diese entspricht den neuesten Standards», sagt Schmutz. So werden neue Gasleitungen verlegt, die Rohre für die Abzüge sind bereits montiert. Zudem wurden neue Fenster eingebaut, damit Tageslicht in die Küche fällt. Diese wird nach dem Umbau nicht nur moderner, sondern auch wesentlich grösser. Zudem gibt es neu mehrere Tiefkühlzellen und Lagerräume.
Wo früher Paella und Gambas zubereitet wurden, wird dereinst nur noch der Abwasch erledigt. Die grösseren Eingriffe in der Küche seien wegen rechtlicher und baulicher Auflagen nötig geworden, sagt Rechsteiner. Die Küche könnte auch noch benutzt werden, falls das Gebäude dereinst umfassender saniert werden sollte. «Sie würde auch nach den 15 Jahren noch bestens funktionieren», sagt der Stadtbaumeister.
Ganz im Gegenteil zur modernen Küche im Keller stehen die Arbeiten im Dachstock. Denn hier wird nur das absolute Minimum gemacht. Einige morsche Stützbalken mussten repariert werden. Ein neuer, zusätzlicher Stützpfeiler steht in der Mitte des Raumes. Dachdecker haben die alte Eindeckung entfernt und verlegen neue Platten. «Im Gegensatz zu Küche und Saal ist der Dachstock nach den Umbauarbeiten nicht mehr betriebstauglich und bleibt geschlossen», sagt Rechsteiner. Je nachdem, welche Mängel noch auftauchen, könnte dieses Schicksal auch noch weitere Räume im Obergeschoss ereilen.