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Seit Monaten dauern die Spekulationen um den Gesundheitszustand des Wittenbacher Gemeindepräsidenten Oliver Gröble an. Nun schafft Gröble Klarheit – und kündigt seinen Rücktritt per kommenden 31. Oktober an. Der Gemeinderat will den Termin für die Ersatzwahl rasch festlegen.
«Gemeinsames Communiqué – Rücktritt Oliver Gröble»: Diesen Titel trägt eine Medienmitteilung, die vom Wittenbacher Gemeindepräsidenten Oliver Gröble und vom Gemeinderat am Dienstagabend veröffentlicht worden ist. Im ersten Teil kommt der seit längerem ausgefallene Gemeindepräsident zu Wort – im zweiten im Namen des Gemeinderates der Vize-Gemeindepräsident Urs Schnelli.
Oliver Gröble ist seit vergangenem September krankgeschrieben.
«Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen sehe ich mich leider nicht mehr in der Lage, das mir von Ihnen anvertraute Amt als Gemeindepräsident von Wittenbach weiterhin ausüben zu können», schreibt Oliver Gröble in seiner Stellungnahme. Deshalb habe er sich entschlossen, sein Amt bereits per 31. Oktober 2023 und damit noch während der laufenden Amtsdauer niederzulegen.
Nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten im Spätherbst 2018 und seiner Wiederwahl im Herbst 2020 habe er sein Amt mit grosser Freude und mit viel Energie wahrgenommen, schreibt Gröble weiter. Er habe versucht, möglichst vielen Anliegen gerecht zu werden. Bei der Planung und Umsetzung von Projekten habe er stets versucht, die politischen Parteien, externe Fachspezialisten und die breite Bevölkerung einzubeziehen, um mehrheitsfähige Lösungen für die anstehenden Probleme zu entwickeln.
«Dieser Ansatz hat sich im Laufe der Zeit als immer schwieriger erwiesen. Im letzten September musste ich mich wegen starker Erschöpfungssymptome in intensive ärztliche Behandlung begeben.»
Nur langsam habe er sich erholen und sich in der Folge auch erste Gedanken zur Zukunft machen können. Insbesondere über den Jahreswechsel sei er stark mit diesen Gedanken beschäftigt gewesen. In der Folge habe er den Gemeinderat davon in Kenntnis gesetzt, dass eine Rückkehr ins Amt nicht möglich sein werde.
Mittlerweile seien die Abklärungen zu den sich im Zusammenhang mit seinem gesundheitsbedingten Rücktritt stellenden rechtlichen, versicherungs- und vorsorgetechnischen Fragen abgeschlossen, so Gröble weiter. Er sei sehr froh, «dass jetzt eine einvernehmliche Regelung meines Ausscheidens als Gemeindepräsident zwischen der Gemeinde, den betroffenen Versicherungen und mir zustande gekommen ist». Damit ist auch für die Gemeinde der Weg für die Komplettierung des Gemeinderates frei.
«Ich gebe mein Amt schweren Herzens, gleichzeitig aber auch mit Erleichterung ab. Ich gehe diesen Schritt im Interesse der Gemeinde, aber auch meiner Familie und meiner Gesundheit. In der nächsten Zukunft werde ich mich meiner beruflichen Neuorientierung widmen.»
Im Namen des Gemeinderates schreibt Vize-Gemeindepräsident Urs Schnelli, man habe mit grossem Bedauern vom gesundheitsbedingten Rücktritt Oliver Gröbles Kenntnis genommen. Schnelli verbindet dies mit einem Dank an den scheidenden Gemeindepräsidenten «für sein verdienstvolles Wirken».
Man sei dankbar, dass nach sorgfältigen Abklärungen bei allen relevanten Instanzen und intensiven Verhandlungen jetzt ein Konsens im Sinne einer einvernehmlichen und ausgewogenen Lösung für den vorzeitigen Rücktritt von Gröble als Gemeindepräsident habe gefunden werden können.
Die Geschäfte und Aufgaben des Präsidiums und der Gemeindeverwaltung werden weiterhin durch Urs Schnelli und Ratsschreiberin Kathrin Kuhn interimistisch geführt. Dies bis zum Amtsantritt des neuen Gemeindepräsidenten beziehungsweise der neuen Gemeindepräsidentin, wie Urs Schnelli schreibt.
Den Termin für die Ersatzwahl wird der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 7. Juni festlegen. «Oliver Gröble wünschen wir gute Gesundheit und für die Zukunft in jeder Hinsicht das Beste.» (dwa)