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Ostschweiz
St.Gallen, Gossau, Rorschach
Die Feuerwehr Steinach hat am Mittwochabend einen Brand gelöscht – ohne Übung seit Mitte März. Junge Feuerwehrleute wurden von erfahrenen Kollegen begleitet. Kommandant und Gemeindepräsident sind mit dem Einsatz zufrieden.
Eine dicke Rauchsäule ist von weither zu sehen. An der Hauptstrasse in Steinach steht eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Brand. Es ist kurz nach 18 Uhr. Dunkle Wolken am Himmel sind die Vorboten eines drohenden Gewitters.
Die Hauptstrasse in Steinach ist für den Verkehr gesperrt. Rund 20 Mann der örtlichen Milizfeuerwehr stehen mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz und bringen das Feuer, das gemäss Meldung der Kantonspolizei St.Gallen mutmasslich in einer Küche ausbrach, rasch unter Kontrolle. Diese Szene spielte sich am Mittwoch ab.
Beim Brand, dessen Ursache noch Gegenstand von Ermittlungen ist, zog sich ein 53-jähriger Mann leichte Verbrennung zu; er musste in ein Spital eingeliefert werden; er ist aber bereits wieder entlassen worden. Es entstand gemäss Polizei nach ersten Schätzungen ein Sachschaden von rund 200'000 Franken. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Für die vier Bewohner wurden von der Gemeindeverwaltung Ersatzunterkünfte organisiert. «Sie übernachten vorläufig in einem Hotel im Dorf», sagte Gemeindepräsident Michael Aebisegger auf Anfrage. Den vier Personen werde geholfen, sagt er. Falls nötig auch mit Kleidern. Ein Hindernis sei, dass sie kein Deutsch sprechen würden.
Der Feuerwehreinsatz wurde geleitet von Stefano Manni. Der Kommandant der Feuerwehr Steinach ist zufrieden, wie der Einsatz gelaufen ist. Und auch der Gemeindepräsident windet den Feuerwehrleuten ein Kränzchen:
«Es lief alles reibungslos.»
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn seit Mitte März führt die Feuerwehr Steinach – wie alle anderen Milizfeuerwehren auch – keine Übungen mehr durch. Es wurde darauf verzichtet, damit bei einer allfälligen Coronavirusansteckung eines Angehörigen der Feuerwehr nicht das ganze Korps hätte unter Quarantäne gestellt werden müssen und dadurch nicht einsatzfähig gewesen wäre.
Manni sagt, Rekruten seien am Mittwoch keine aufgeboten worden. Aber es habe Feuerwehrleute auf dem Brandplatz gehabt, die soeben erst die Grund- und die Atemschutzausbildung gemacht hätten. «Sie wurden von erfahrenen Kollegen begleitet», sagt Manni. Das habe gut funktioniert.
Es sei nicht der erste Ernsteinsatz im Lockdown gewesen. «Wir haben in Goldach bei einem Blitzeinschlag Nachbarschaftshilfe geleistet. Manni bietet seine Mannschaft nach den Sommerferien wieder zu Übungen auf.