Kommentar
Diese Vorlage war alles andere als spitze

Das St.Galler Stadtparlament hat einen Antrag um eine Erhöhung der Subvention ans Textilmuseum zurückgewiesen. Das Ganze wirft kein gutes Licht aufs Textilmuseum und ist kein gutes Signal nach Bern.

Daniel Wirth
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Das Textilmuseum ist im Umbruch. Für eine Modernisierung braucht es Geld. Der Stadtrat wollte die jährlichen Subventionen ab sofort um 150000 auf 430000 Franken erhöhen. Das Geschäft schien unumstritten. Denn um die Strahlkraft des Textilmuseums über die Grenzen der Stadt und der Region hinaus weiss auch das Stadtparlament Bescheid.

Die Geschäftsprüfungskommission, die das Geschäft in zwei Lesungen vorberaten hatte, bekam aber ihrer Ansicht nach nicht sämtliche Fragen zufriedenstellend beantwortet. Insbesondere wurde der Präsident des Vereins Textilmuseum St. Gallen getadelt von der GPK-Präsidentin und vom Sprecher der Fraktion von Grünen und Jungen Grünen. Seine Präsentation vor der GPK sei «unprofessionell» gewesen.

Daniel Wirth, Leiter Stadtredaktion. (Bild: Ralph Ribi)

Daniel Wirth, Leiter Stadtredaktion. (Bild: Ralph Ribi)

Allein dem Präsidenten des Vereins den Schwarzen Peter zuzuschieben, wäre indessen zu billig: Die Direktion Inneres und Finanzen von Stadtpräsident Thomas Scheitlin hätte bei diesem wichtigen Geschäft den Finger besser draufhalten und genauer hinschauen müssen.

Die Subventionserhöhung ist freilich nicht vom Tisch. Sie wird der Legislative hoffentlich rasch wieder vorgelegt. Aber: Die Vorlage war nicht spitze wie die aktuellen Exponate im Museum. Das Ganze wirft kein gutes Licht aufs Textilmuseum und ist kein gutes Signal nach Bern, wo 2022 wieder darüber entschieden wird, ob das Textilmuseum Bundesgelder erhält.