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Der Erweiterungsbau des Steinacher Wohnheims nimmt Form an. Es folgt eine komplexe Innengestaltung. 15 Millionen Franken soll das Gebäude kosten.
Die Betonmauern stehen, auf der Terrasse im ersten Stock sind schon Blumenrabatte erkennbar. Ein Gerüst umhüllt das Gebäude. Die Fenster sind eingebaut und die Holzfassade fast fertig. Ansonsten zeugt noch wenig vom späteren Zweck des Erweiterungsbaus Betreutes Wohnen Gartenhof in Steinach.
Das dreistöckige Gebäude ergänzt die bestehende Institution. Denn das betreute Wohnheim nebenan verfügt zwar über Wohnungen, nicht aber über einzelne Zimmer. Auch auf die Bedürfnisse von Demenzkranken kann im Neubau optimal eingegangen werden. Gemeinderat Markus Lanter, verantwortlich fürs Ressort Alter und Gesundheit, führt mit Gemeindepräsident Michael Aebisegger, Bauleiter Markus Bänziger und Heimleiterin Andrea Knöpfel durch den Rohbau.
Für Demenzkranke seien besondere bauliche Anforderungen nötig, diese kommen auf dem ersten Stockwerk zu tragen. Lanter sagt:
«Zum Beispiel die Farbwahl der Inneneinrichtung hat einen Einfluss auf das Befinden der Bewohner.»
Spezialisten wurden dafür hinzugezogen. Die Bumerang- oder Segelform des Erweiterungsbaus biete zusätzliche Nischen und Aufenthaltsräume für die Bewohner. Die Terrasse ermöglicht den sicheren Aufenthalt im Freien.
«Wir legen den Fokus auf das, was noch geht», sagt Heimleiterin Andrea Knöpfel. Wichtig sei, dass sich die Bewohner in ihrem Zuhause wohlfühlen. Ein grosszügiges Badezimmer gehöre dazu. «Hier kommt die Badewanne hin», sagt sie und tritt in die Mitte des hohen Raumes. Knöpfel wird ihr Team mit der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus laufend erweitern. Der Bedarf an Angestellten werde sich von heute 30 auf 60 Mitarbeitende verdoppeln. Sie sagt:
«Wir werden zwar grösser, ansonsten ändert sich aber nichts.»
Mit der Erweiterung des Betreuten Wohnens Gartenhof wolle man den Betrieb kostentragend führen, sagt Gemeindepräsident Aebisegger. Das Angebot sei gefragt. Im Wohnheim sind auch Personen aus anderen Gemeinden willkommen. «Steinacher haben aber Vorrang», sagt Lanter. Eine Warteliste gibt es bereits.
Der Bau sei anspruchsvoll: «Wir haben verschiedene Nutzungsbereiche wie Wäscherei, Küche oder Wohnraum», sagt Markus Bänziger, Bauleiter im Auftrag der Aschwanden Schürer Architekten AG. Die Komplexität sei hoch, die einzelnen Zimmer und Stockwerke unterscheiden sich in ihrem Verwendungszweck wie auch bei der Raumaufteilung, Raumhöhe oder den Bodenbelägen. Der Neubau wird unterirdisch mit dem bestehenden Wohnheim verbunden. So kommen die Bewohner fürs Mittagessen ins Restaurant.
«Dort hängt der Bodensee von der Decke», sagt Lanter. Eine Metallkonstruktion wird den Raum dekorieren. Seesicht gibt es auch auf den oberen Stockwerken. Ins öffentliche Restaurant kommt man zu Fuss von der Hauptstrasse, Parkplätze für Besucher gibt es in der Tiefgarage.
Der Innenausbau ist voraussichtlich im November abgeschlossen, in Betrieb gehen soll das Heim Anfang 2021. Dazwischen müssen Brandfälle simuliert oder die technischen Anlagen justiert werden. Laut Aebisegger ist man auch finanziell auf Kurs: 15 Millionen Franken kostet der Neubau.