Kommentar
Das deutliche Wahlergebnis in Rorschach ist ein klares Statement

Das deutliche Resultat im ersten Wahlgang ums Stadtpräsidium in Rorschach überrascht und schafft Klarheit. Ein Richtungswechsel ist mit Röbi Raths (FDP) nicht zu erwarten.

Jolanda Riedener
Drucken
Jolanda Riedener, Redaktorin in Rorschach. (Benjamin Manser)

Jolanda Riedener, Redaktorin in Rorschach. (Benjamin Manser)

Röbi Raths hat überraschend deutlich gewonnen. 237 Rorschacherinnen und Rorschacher mehr haben sich für den Thaler FDP-Gemeindepräsidenten entschieden, als für den Rorschacher SP-Stadtrat Guido Etterlin. Die hohe Stimmbeteiligung von 46,58 Prozent zeigt, dass der Bevölkerung die Zukunft der Hafenstadt wichtig ist.

Das deutliche Resultat im ersten Wahlgang schafft aber auch Klarheit. Alle Beteiligten können nun nach vorne schauen. Auch für die Thaler Bevölkerung ist das wichtig, so können sich potenzielle Kandidaten fürs Gemeindepräsidium jetzt in Stellung bringen.

Keine Überraschung stellen die lediglich 143 Stimmen dar, die der parteilose Beat Looser erhalten hat. Dennoch lockerte der chancenlose Aussenseiter den Wahlkampf auf. Etterlin hätte aber auch mit den Stimmen, die an Looser gingen, nicht gewonnen.

Ein aufwendiger Wahlkampf

Röbi Raths ist zweifelsohne ein fähiger Nachfolger für Stadtpräsident Thomas Müller. Raths hat den Blick von aussen, das wird der Stadt guttun. Mit ihm steht erneut ein Bürgerlicher an der Spitze der Stadt. Die Rorschacher haben sich mit seiner Wahl klar gegen einen Richtungswechsel entschieden, wie ihn der Sozialdemokrat Guido Etterlin vorgenommen hätte.

Raths hat im Wahlkampf mit der grossen Kelle angerichtet: Plakate in Übergrösse, spendable Beizentouren und ein professioneller Webauftritt. Was dies und die breite Unterstützung von Parteien und Institutionen zum Resultat beigetragen haben, ist schwierig abzuschätzen. Sein Charisma hat das Ergebnis aber sicherlich auch geprägt.