CVP, FDP und SP stellen sich hinter die St.Galler Busvorlage

Derzeit fassen die Parteien die Parolen für die Abstimmung vom 25. November in der Stadt St.Gallen. CVP, FDP und SP haben einstimmig Ja-Parolen zur 37,5-Millionen-Vorlage gefasst. Gute Neuigkeiten gibt’s für St.Georgen: Die neuen Fahrleitungen werden kürzer, als ursprünglich angenommen.

Reto Voneschen
Drucken
Ein Dieselbus bei der Haltestelle «Kirche St.Georgen». Sagt das Stimmvolk am 25. November Ja, sollen hier dereinst Batterietrolleybusse ohne Fahrleitungen verkehren. (Bild: Benjamin Manser - 22. Mai 2018)

Ein Dieselbus bei der Haltestelle «Kirche St.Georgen». Sagt das Stimmvolk am 25. November Ja, sollen hier dereinst Batterietrolleybusse ohne Fahrleitungen verkehren. (Bild: Benjamin Manser - 22. Mai 2018)

Am 25. November entscheidet das städtische Stimmvolk über einen 37,5-Millionen-Kredit zur Erneuerung eines Teils der Busflotte der Verkehrsbetriebe St.Gallen (VBSG). Ersetzt werden müssen Dieselbusse, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Mit der Beschaffung von 17 Batterietrolleybussen und der Elektrifizierung dreier Linien setzen die VBSG mit der Vorlage auch ihre Elektrifizierungsstrategie fort.

Weiterhin keine Opposition in Sicht

Die Annahme, dass die städtische Vorlage im Abstimmungskampf weitgehend unbestritten sein würde, scheint sich in diesen Tagen zu bewahrheiten. Die FDP fasste am Dienstag, die CVP am Mittwoch und die SP am Donnerstag ihre jeweilige Abstimmungsparole. Bei den drei grossen Stadtparteien war das Geschäft unbestritten.

An den Parteiversammlungen von FDP und SP wurde die Vorlage freundlich aufgenommen. Die Ja-Empfehlungen wurden im VBSG-Depot und in der Kellerbühne einstimmig gefasst. Einstimmigkeit bezüglich der Vorlage vom 25. November herrschte auch in der Parteileitung der CVP. Die CVP/EVP-Parlamentsfraktion stehe ebenfalls geschlossen hinter der Ja-Parole, sagte Parteipräsident Raphael Widmer am Mittwoch auf Anfrage.

Kürzere Fahrleitungen für St.Georgen

Eine Neuigkeit war erstmals am Dienstag bei der FDP zu hören. Die neuen Fahrleitungen in St.Georgen werden kürzer, als ursprünglich angenommen. Durch technische Massnahmen müssen sie nicht bis zur alten Post gezogen werden, sondern nur bis Mühlegg. Den Rest der Strecke von und bis St.Georgen-Bach legen die Batterietrolleybusse mit der Ladung ihrer Batterien zurück.

Damit spare man rund einen Kilometer Fahrleitungen ein, sagten Stadtrat Peter Jans und VBSG-Unternehmensleiter Ralf Eigenmann. Neu damit bestückt werden müssen nur noch sechs statt - wie noch im Abstimmungsbüchlein aufgeführt - sieben Kilometer.

Anfang Jahr haben die Verkehrsbetriebe St.Gallen Probefahrten mit Batterietrolleybussen durchgeführt. (Bild: Hanspeter Schiess - 6. Februar 2018)

Anfang Jahr haben die Verkehrsbetriebe St.Gallen Probefahrten mit Batterietrolleybussen durchgeführt. (Bild: Hanspeter Schiess - 6. Februar 2018)

In St.Georgen dürfte der Entscheid zur Verkürzung der Fahrleitungen viele freuen. Die Umstellung von Diesel- auf Elektrofahrzeuge war hier zwar wegen der Reduktion der Schadstoff- und Lärmbelastung begrüsst worden, es hatte aber Befürchtungen bezüglich des Ortsbilds «im Dörfli» gegeben.

Tram und Hubsystem sind nicht definitiv vom Tisch

Voten gab’s an der FDP-Parteiversammlung auch zu Themen, die nichts mit der Busvorlage vom 25. November zu tun haben. Zum einen wurde über einen Bus von der «Sonne» Rotmonten zum Wildpark Peter und Paul diskutiert. Zum andern gab’s Fragen zum Tram, das von Stadt und Kanton vorläufig auf Eis gelegt wurde.

Die Stadt sei angesichts der Engpässe auf dem Strassennetz bereit fürs Tram und für ein Hubsystem mit Umstieg von Zubringerlinien am Stadtrand, sagten Stadtrat Jans und VBSG-Unternehmensleiter Ralf Eigenmann. Die Region sehe das mit dem Umsteigen aber kritisch. Und natürlich stelle sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Kanton und Stadt sind der Meinung, dass Letztere derzeit nicht gegeben ist.

Früher oder später, je nach Entwicklung des ÖV in der Stadt, werde man Tram und Hubsystem aber ganz sicher erneut anschauen müssen, sagte Peter Jans. Seine Sorge sei, dass man das dann auch rechtzeitig tue. Der Planungshorizont für ein Tram betrage nämlich 15 bis 20 Jahre.