Endspurt am Steinacher Seeufer: Die Infrastruktur für das Open-Air-Spektakel «WasserLand» ist vor der Fertigstellung. Zwei Kilometer Kabel und 40 Tonnen Tribünen-Material werden verbaut.
Der Ort könnte idyllischer kaum sein. Wellen schlagen ans Ufer, eine riesige Trauerweide wirft sanften Schatten auf Wasser und Rasen und das Gredhaus aus dem Jahr 1473 ist vom Efeu in eine grüne Hülle gepackt. Doch seit Dienstagvormittag ist es vorbei mit der Ruhe. Stahlrohre scheppern, Gabelstapler brummen und Hammerschläge treiben Keile in Verbindungsstücke. Das Team der Firma Nüssli aus dem Thurgauer Hüttwilen baut mit viel Geschick und mit erstaunlichem Tempo eine beinahe zwölf Meter hohe und 18 Meter breite Zuschauertribüne.
«Die Interaktive Bühne wird einige Schmankerl bieten.»
Diese bietet an 14 Abenden jeweils Platz für 600 Leute und ein fantastisches Panorama mit einen tollen Blick auf die hölzerne Seebühne. Gebaut wird Letztere von Bildhauer Stefan Kreier. Der Eschliker bezeichnet das Stück «WasserLand», dass anlässlich von 1250 Jahre Steinach aufgeführt wird, als total «heisses Projekt», und dies gleich in zweierlei Hinsicht. «Einerseits treibt uns die Sonne den Schweiss aus allen Poren und andererseits entsteht eine interaktive Bühne, die für die Zuschauer ein echtes Spektakel bieten wird», sagt der Bühnenbauer und fügt mit einem Schmunzeln an: «Bregenz kann zusammenpacken.»
Heiss geht es auch beim Tribünenbau zu und her. «Die Sonne heizt die Stahlrohre derart auf, dass wir teilweise mit Handschuhen arbeiten müssen», sagt Monteur Mike Strickler. Rund 40 Tonnen Material werden verbaut und die Tribüne am Schluss auch noch mit einem Dach versehen, damit die Zuschauer auch bei Regen trocken bleiben. Laut Nüssli Projektleiter Peter Tanner sind Windlasten bei der Konstruktion berücksichtigt. «Windstärken bis 60 Kilometer pro Stunde sind überhaupt kein Problem. Der eine oder andere Zuschauer dürfte sich dabei allerdings nicht mehr sehr wohl fühlen.» Bei Sturm, also ab 89 km/h, dies teilen die Veranstalter auf der Homepage mit, wird die Aufführung verschoben.
Zwei Kilometer Kabel werden für Ton und Licht verlegt.
Für Licht und Sound arbeiten die Firmen Scandola und Misteli-Light Hand in Hand. Christoph Misteli ist für das Lichtdesign verantwortlich und steuert 60 Scheinwerfer vom Lichtmischpult aus. «Damit alles optimal ausleuchtet ist, bin ich mit Regisseur Oliver Kühn im Vorfeld das Drehbuch durchgegangen. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da hier in Steinach die Trauerweide ein Bühnenelement ist. Am Freitag werden wir Bühnenszenen stellen und die Bühnenbeleuchtung testen.»
Tickets sind im Vorverkauf online erhältlich: www.wasserland-2019.ch/ticketinfo oder bei der Gemeindeverwaltung Steinach an der Schulstrasse 5.