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Erstmals in seiner Geschichte zeigt der Botanische Garten eine Ausstellung, bei der es ausschliesslich um Menschen geht. In 93 grossformatigen Fotos werden Mitarbeiter und Besucher porträtiert.
Im Botanischen Garten sind derzeit eigentlich gleich drei Ausstellungen parallel zu sehen. In der Orangerie zeigen Madame Tricot und Brigitta Gomringer unter dem Obertitel «verstrick & verblümt» bis 7. Oktober ihre Werke. Bei der einen sind das witzige Stricksachen bis hin zum Bratwurstbaum, bei der anderen sind es zerbrechliche, poetische Figuren und Figürchen aus getrockneten Pflanzenteilen.
Zusätzlich ist jetzt bis 28. September in zwei der drei alten Anzuchtgewächshäusern neben dem Tropenhaus eine Ausstellung mit grossformatigen Fotos von Hanspeter Schläpfer zu sehen. Er stellt Menschen in den Vordergrund – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Botanischen Gartens, dessen Besucherinnen und Besucher sowie Künstlerinnen, die hier ausstellen oder ausgestellt haben.
Entstanden sind die 93 im Botanischen Garten zu sehenden Bilder für eine Fotografie-Weiterbildung. Bewusste habe er dafür die Perspektive gewechselt, weg von den Pflanzen und hin zu den Menschen, schreibt Hanspeter Schläpfer im Beschrieb der Ausstellung.
Dazu gekommen sei er, weil ihm bei früheren Gartenbesuchen aufgefallen sei, mit wie viel Freude das Publikum sich den Pflanzen widme und mit wie viel Motivation die Gartenangestellten am Werk seien. Er habe versucht, mit der Abschlussarbeit seiner Weiterbildung ihre Gefühle einzufangen und in Bildern sichtbar zu machen.
Vermutlich erstmals in seiner Geschichte zeige der Botanische Garten eine Ausstellung, bei der es ausschliesslich um Menschen gehe, sagt Gartenleiter Hanspeter Schumacher. Die Fotoausstellung «Menschen im Botanischen Garten» ist zudem die erste und gleichzeitig die letzte Ausstellung in den Anzuchtgewächshäusern.
2019 sollen die drei in die Jahre gekommenen Glashäuser abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Darin wird ein neuer Vortrags- und Schulungsraum für den Botanischen Garten und ihm nahestehende Vereine entstehen. Die Detailprojektierung dafür soll demnächst starten. Ans Projekt steuert die Stadt 500'000 Franken bei. 345'000 Franken muss der Förderverein des Gartens mit Hilfe von Sponsoren aufbringen.