Startseite
Ostschweiz
St.Gallen, Gossau, Rorschach
Bis kurz nach Mittag bleibt der befürchtete Stau in Rorschach am Auffahrtstag aus. Das Bild ändert sich danach allerdings dramatisch. Auf den Strassen geht es nur mehr im Schneckentempo weiter und die Wiesen in der Stadt werden zum Badi-Ersatz.
Die richtig Sportlichen der Region Rorschach stellen an Auffahrt den Wecker frühmorgens, setzen sich ins Auto und fallen in den Alpstein ein. Schon vor dem Mittag sind die Parkplätze dort rappelvoll. Ein fast schon idyllisches Bild präsentiert sich zur gleichen Zeit in der Stadt Rorschach. Leere Parkplätze, kaum Fussvolk beim Spaziergang am See. Schon keimt in Stadtpräsident Röbi Raths Hoffnung auf, die befürchtete alljährliche Autolawine bleibe aus.
Fehlanzeige. Ausgeschlafen und mit den letzten Brotkrumen des ausgiebigen Brunchs im Mundwinkel stürmt die Region nach draussen. Während einige zu Fuss, mit den Skates oder dem Velo unterwegs sind, haben die meisten vor allem ein Ziel: Jeder freie Fleck am Seeufer wird zu Coronazeiten zur Badi umfunktioniert. Die Anfahrt geschieht mit dem Auto. Die Folge: Zwischen Goldach und Altenrhein können sogar die Poserfahrer für einmal nur im Schritttempo fahren.
«Natürlich freue ich mich darüber, dass so viele Leute nach Rorschach kommen. Allerdings entwickelt sich die Situation auf unseren Wiesen am See zu einem echten Problem», stellt Röbi Raths ernüchtert fest. Es sei ja eigentlich grossartig, dass der Bundesrat rechtzeitig vor Auffahrt markante Lockerungen erlaubt habe. Leider zeige sich, dass sich viele der Besucher nicht an die Abstandsvorschriften und das Versammlungsverbot hielten.
«Wir werden das Problem besprechen und mit den Verantwortlichen des Kantons Rücksprache halten.» Raths betont, er würde es persönlich bedauern, wenn Bussen ausgesprochen werden müssten. Leider habe sich am Auffahrtstag gezeigt, dass es vermutlich nicht anders gehe. Trotzdem: «Ich hoffe immer noch auf die Eigenverantwortung der Leute.»