Aktion gegen Fluglärm will Helikopterflüge in Altenrhein reduzieren - Helialpin wehrt sich

Der Schutzverband Aktion gegen Fluglärm Altenrhein fordert die Behörden auf, Helikopterflüge auf dem Flugplatz Altenrhein von jährlich 4500 auf 2500 zu begrenzen.

Jolanda Riedener
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Zu lärmig seien die Helikopterflüge am Flugplatz Altenrhein.

Zu lärmig seien die Helikopterflüge am Flugplatz Altenrhein.

Bild: Raphael Rohner

Altenrhein Die Aktion gegen Fluglärm Altenrhein (AgF) fordert in einer Resolution, dass die Heliflüge auf dem Flugplatz von jährlich 4500 auf 2500 gesenkt werden. Bei der Helialpin AG mit Geschäftssitz am Flugplatz stösst dies auf Unverständnis, die Firma könne so keinesfalls überleben.

Vergangenen November haben die Flugfeldbetreiber zusammen mit Behördenvertretern des Kantons St.Gallen und des Bundeslandes Vorarlberg über ihre gemeinsam erarbeiteten Vorstellungen zur künftigen Entwicklung des Flugplatzes informiert. Das schreibt die AgF in einer Mitteilung. In einem Zwischenbericht der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) geleiteten bilateralen Arbeitsgruppe werden Eckwerte zur Anpassung des Staatsvertrags zwischen der Schweiz und Österreich präsentiert. So sollen die Betriebszeiten für den Linien- und Charterflugverkehr um täglich mehrere Stunden ausgeweitet und die 90-minütige Mittagspause ersatzlos gestrichen werden.

Bisher habe sich Vorarlberg immer konsequent und erfolgreich gegen einen Ausbau in Altenrhein gewehrt, um seine Bevölkerung vor Flugemissionen zu schützen. «Diesmal sieht es dort plötzlich anders aus», heisst es von der AgF. Der Grund dafür sei ein im Zwischenbericht abgegebenes Versprechen der Schweizer Behörden, die Anzahl der Helikopterflüge künftig auf jährlich maximal 2500 zu senken. Für die AgF ist dies eine überfällige Massnahme, «die offensichtlich ganz allein und ohne Verknüpfung mit Ausbauschritten verfügt werden kann». Helikopterflüge seien weiter besonders umweltbelastend und wegen des penetranten Fluglärms in der Bevölkerung heftig umstritten.

Ausbilden, retten und Hilfsgüter transportieren

Manfred Holdener, Verwaltungsratspräsident Helialpin AG.

Manfred Holdener, Verwaltungsratspräsident Helialpin AG.

Bild: Kurt Latzer

Die Forderung der AgF stösst Manfred Holdener, Pilot, Fluglehrer und Verwaltungsratspräsident der Helialpin AG, sauer auf: «Wir bilden den Nachwuchs der Rega aus.» Man sei nicht nur Lärmquelle, sondern rette, lösche und transportiere Hilfsgüter. Weiter haben die Flugbewegungen seit den 1990er-Jahren stark abgenommen: «Jetzt geraten dafür die Helis ins Visier.»

Man habe derzeit mit anderen Problemen zu kämpfen, das neunwöchige Flugverbot von März bis Mai habe die Firma stark getroffen. Ausserdem würde sich der Lärm nur verschieben, das Unternehmen müsste dann ausserhalb des Flugplatzes landen. Was allerdings punkto Sicherheit ein Nachteil wäre.