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Vom Wolkenparcours bis zur Cockpit-Bar: 33 Ausstellungsorte in der Stadt laden am Samstag zur Museumsnacht. Das Motto heisst dieses Jahr «Höhenflug».
In luftige Höhen abheben: Das können Besucherinnen und Besucher der Museumsnacht am Samstag im Feuerwehrmuseum «Depot 61» an der Burgstrasse. Der Hubretter der Berufsfeuerwehr St.Gallen steht dort im Einsatz und befördert die Gäste bis zu 30 Meter über Boden. Das diesjährige Motto der Museumsnacht heisst denn auch «Höhenflug» und zieht sich als roter Faden durchs Rahmenprogramm.
33 Institutionen in der Stadt öffnen in der Museumsnacht von 18 bis 1 Uhr ihre Türen. Viele haben sich etwas Besonderes zum Motto einfallen lassen. Im Keller des Naturmuseums können Kinder Flughunde, Uhus und andere tierische Luftakrobaten im Schein der Taschenlampe aufspüren. Auch das Kunstmuseum bietet die obligaten Taschenlampenführungen durchs Depot wieder an. Es lädt zudem zu einem Wolkenparcours durch die Sammlungsausstellung und zu einer Seifenblasenaktion. Währenddessen erwartet im benachbarten Kirchhoferhaus ein himmlischer Ruheraum die Besucherinnen und Besucher.
Das Historische und Völkerkundemuseum startet bei gutem Wetter mit einem rituellen Schwertertanz in den Abend und nimmt die Besucher mit auf Höhenflüge in andere Kulturen und Religionen. Nicht weit davon entfernt dreht sich in der Kantonsbibliothek Vadiana alles um den Traum vom Fliegen. In einem Kammerspiel von Christian Hettkamp, Schauspieler am Stadttheater, begegnen sich die beiden Flugpioniere Eduard Spelterini und Walter Mittelholzer. In einer Cockpit-Bar können sich die Gäste eine Pause gönnen und verpflegen.
Die Kleine Kunstschule ist vor kurzem vom Linsebühl ins Riethüsli gezogen und nutzt die Museumsnacht, um die Ankunft am neuen Standort zu feiern. Kinder können dort Flugobjekte entwickeln und sie auf einen Testflug schicken. Auch die Künstlerin Ursula Gebendinger ist fasziniert davon, die Welt von oben zu betrachten. Ihre Bilder sind in der Ausstellung «Luftwanderungen – die Ostschweiz von oben» in der Bibliothek Hauptpost zu sehen. Ein Höhepunkt steht dort mit dem Auftritt des Bündner Autors Arno Camenisch auf dem Programm. Er liest um 19 Uhr im Raum für Literatur aus seinen Büchern. Im Museum im Lagerhaus setzt währenddessen Spoken-Word-Poet Richi Küttel zu wortwörtlichen Höhenflügen an.
Das Programmheft für die Museumsnacht ist neu gestaltet und enthält einen herausnehmbaren Plan, auf dem alle beteiligten Institutionen und Programmhighlights vermerkt sind. Ein Ticket kostet 20 Franken und gilt als Eintritt in alle Museen. Inbegriffen sind die Fahrten mit dem Bus-Rundkurs, dem Shuttlebus ins Sitterwerk (ab Stocken) und mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in den Zonen 210 und 211. Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der Anlass kostenlos. Tickets sind in allen teilnehmenden Museen erhältlich, zusätzlich auch am Samstag ab 9 Uhr an der zentralen Vorverkaufsstelle bei Optik Ryser am Marktplatz.
Vier von 33 Institutionen sind neu an der Museumsnacht dabei. Eine davon ist das «Haus zur Ameise» an der Augustinergasse, das seit einem halben Jahr Street-Art-Künstlern, Fotografen und Illustratoren eine Heimat bietet. In der Museumsnacht präsentiert es eine Wanderausstellung zum Schweizer Trickfilm. Zu sehen sind Skizzen, Storyboards, Modelle und Puppen von Animationsfilmern. Das dazu passende Filmprogramm läuft ab 23.15 Uhr im Kinok in der Lokremise.
Das Feuerwehrmuseum «Depot 61» an der Burgstrasse 61 feierte vor ziemlich genau einem Jahr Eröffnung. Es präsentiert Ausrüstungsgegenstände und Geräte aus 200 Jahren Feuerwehrgeschichte. In seiner ersten Museumsnacht bietet es ab 19 Uhr Höhenflüge mit dem Hubretter der Berufsfeuerwehr. Aus dem Hydranten sprudelt für einmal Bier. Und vom Feuer gibt es eine Wurstspezialität namens «Roter Hahn».
Das Füllimuseum im ersten Stock der Papeterie Schiff gibt es zwar schon etwas länger, doch es öffnet erstmals seine Türen in einer Museumsnacht. Ab 19 Uhr steht stündlich eine Führung zum Thema «Schreibkultur gestern und heute» auf dem Programm. Zu sehen sind Schreibutensilien vom Gänsekiel über Stahlfedern bis hin zu seltenen Tintenfässern.
Schliesslich lädt das Atolor an der Brauerstrasse 25 zu Sound-Performances und Actionpainting. Pascal Sender aus London eröffnet den Abend um 18 Uhr mit einer «Live-Painting-Session». (cw)