Alle zwei Jahre führt die Primarschule Eggersriet eine Sonderwoche durch. Dieses Mal versanken die Kinder ins Thema Märchen. Die Woche wurde mit einem vielseitigen Programm gestaltet. Zum Abschluss gab es eine Aufführung des Theaters St. Gallen.
EGGERSRIET. Fünf verschiedene Workshops, drei professionelle Märchenerzählerinnen sowie eine theatralische Überraschung. Die rund 160 Kinder, von Kindergarten bis Mittelstufe, bearbeiteten in dieser Woche das Thema Märchen. Die älteren unter ihnen betreuten die ganz kleinen als Götti beziehungsweise Gotte.
Wer kennt «Rotkäppchen», «Hänsel und Gretel» und «Aschenputtel» schon nicht: Diese und viele weitere Märchen sind ein Kulturgut der Menschheit. Die Primarschule in Eggersriet wollte dieses Gut in einer Zeit der Digitalisierung auffrischen und wieder bekannter machen. Unter dem Motto «Lasst uns märcheln» verbrachten die Kinder in stufengemischten Gruppen die Woche ganz im Zeichen der Märchen. Für einen gelungenen und märchenhaften Startschuss in die Sonderwoche sorgten Vorlesungen von drei eingeladenen Märchenerzählerinnen. Danach ging es, aufgeteilt in Gruppen, welche von je zwei Lehrpersonen geleitet wurden, zu den verschiedenen Workshops.
Die Kinder erfanden eigene Märchen und gestalteten diese mit ihrer Stimme. Zur Aufnahme diente dabei ein iPad. In einem anderen Klassenraum waren die Schüler vor allem handwerklich beschäftigt. Nachdem sich die Kinder mehrere Märchen angehört hatten, gestalteten sie dazu Bilder. Um ein möglichst schönes und aussagekräftiges Bild hinzukriegen, wurde gemalt, geklebt, geschnitten und geritzt. Etwas dunkler war es im Zimmer nebenan. Dort wurde die Geschichte «Vom Fischer und seiner Frau» mit Schattenspiel erforscht.
Beim vierten Workshop versuchten die Kinder das Märchen «Tischlein deck dich» mit dem Kamishibai, einem Papiertheater, zu erzählen. Trotz der Anforderung zu einer präzisen Arbeitsweise war die Freude der Kinder spürbar. Viel Bewegung und Musik war im fünften und letzten Workshop vorhanden. Zu «Hänsel und Gretel», dem wohl bekanntesten Märchen der Welt, tanzten und musizierten die Kinder. Theatralisch erzählten sie das Meisterwerk der Gebrüder Grimm. An den Nachmittagen befassten sich die Kinder jeweils in den eigenen Klassen mit dem Thema. Ein Stern-OL sowie das Schreiben von eigenen Märchen gehörten beispielsweise zum Programm. So war die Woche auch für die älteren Schüler spannend.
Als Highlight dieser Sonderwoche galt der Freitagmorgen. An diesem spielte das Theater St. Gallen die Geschichte des Pinocchio in der Schule vor. Neben dem kulturellen Aspekt hatte diese Sonderwoche auch auf sozialer Ebene ihren Sinn und Zweck. «Da wir eine eher kleine Schule sind, konnten wir so den Zusammenhalt stärken und einander noch besser kennenlernen», sagt Schulleiter Franz Mäder.