Wildschäden sind künftig versichert

Der Kanton St. Gallen revidiert das Jagdgesetz. Das Finanzierungsmodell berücksichtigt die Leistungen der Jagd für die Allgemeinheit und es enthält eine Art Versicherungspauschale für die Wildschadenvergütung.

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ST. GALLEN. Mit der Teilrevision des kantonalen Jagdgesetzes werden Schutz- und Nutzungsaspekte im Zusammenhang mit der Jagd optimiert. Neu werden die Gemeinden von Aufgaben und Aufwänden im Bereich der Jagd entlastet, welche vom Kanton erfüllt werden. Bei Neuverpachtungen haben die Gemeinden ein Anhörungsrecht. Der Pachtzins umfasst die Aufwendungen der Jagdverwaltung und Wildhut sowie Beiträge zu Lebensraum- und Artenschutzmassnahmen und für Wildschadenvergütungen. Der Wildschaden wird materiell neu geregelt. Die Pächterinnen und Pächter bezahlen mit dem Jagdpachtzins eine Pauschale als «Versicherungsprämie» an den Kanton. Dieser begleicht dafür die Wildschäden an Wald, landwirtschaftlichen Kulturen und Nutztieren. Der Kanton St. Gallen war bisher der einzige Kanton, der die Jagdrechnung noch als Spezialfinanzierung führte und einen Ertrag zuhanden des allgemeinen Haushalts abschöpfte. Damit ist nun Schluss: Der Jagdfonds wird aufgelöst, der Fiskalanteil gestrichen, weil Jägerinnen und Jäger mit ihrem Auftrag zur Überwachung und Regulierung der Wildtierbestände, zur Fallwildentsorgung, Wildschadenverhütung sowie Schutz und Aufwertung der Lebensräume zugunsten von Tierarten «einen anerkennenswerten Beitrag im öffentlichen Interesse» leisteten, wie es in der Mitteilung der Staatskanzlei heisst.

Ab 1. Januar 2014 werden kumulierte Bagatellschäden an landwirtschaftlichen Kulturen während eines Pachtjahres entschädigt, sofern der gesamte Schaden wenigstens 300 Franken beträgt. Die Bagatellschadengrenze im Wald und in landwirtschaftlichen Kulturen wurde von 400 auf 300 Franken gesenkt. Damit soll unter anderem auch den potenziellen Schäden durch Wildschweine im Wiesland besser Rechnung getragen werden.

Um die Änderungen einem breiten Publikum bekannt zu machen, finden im Januar regionale Informationsveranstaltungen in St. Gallen, Wattwil und Sargans statt. (cz)