An der Eröffnungsfeier vom 1. Juni wird Bekim Alimi, Imam der albanischen Moschee in Wil und Präsident der Dachorganisation moslemischer Gemeinden der Ostschweiz, den neuen Gotthardtunnel segnen. Der 41jährige Geistliche gehört zu den bekanntesten moslemischen Gesichtern des Landes.
WIL. An der Eröffnungsfeier vom 1. Juni wird Bekim Alimi, Imam der albanischen Moschee in Wil und Präsident der Dachorganisation moslemischer Gemeinden der Ostschweiz, den neuen Gotthardtunnel segnen. Der 41jährige Geistliche gehört zu den bekanntesten moslemischen Gesichtern des Landes.
Seit 2001 ist Alimi ehrenamtlich als Religionslehrer an der Oberstufe Wil tätig. Der gebürtige Mazedonier kämpfe für die Anerkennung des Islams als eine friedliche Religion und den Respekt gegenüber den 430 000 Moslems, die in der Schweiz lebten, schreibt die «Basler Zeitung». Greueltaten und Attentate des Terrornetzwerks Islamischer Staat verurteilt er aufs schärfste. Auch bei der Händedruck-Verweigerungsaffäre in Therwil fand er gegenüber unserer Zeitung klare Worte. Es sei nicht wünschenswert, dass durch Sonderregelungen Parallelgesellschaften entstünden, hielt er fest. Der verheiratete Vater von zwei Söhnen im Teenageralter vertritt ebenso eine gemässigte Haltung im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. So gebe es nirgends im Koran einen Befehl oder eine Pflicht, ein Kopftuch zu tragen.
Nun wird Alimi bei der Segnung des Jahrhundertbauwerks am Gotthard zwei Minuten lang zur Festgemeinde sprechen. Die Zusammensetzung der religiösen Delegation an der Eröffnung mit Alimi und dem früheren Abt von Einsiedeln, Martin Wehrlen, sowie einem Rabbi hatte eine Debatte entfacht, weil die Protestanten zunächst nicht vertreten waren. Nun wird doch ein protestantischer Geistlicher teilnehmen. Wer zum Zug kommt, war gestern noch offen. (cz/sda)