Wenn die Orgelempore zur Alpwiese wird

Für die Musikfreunde wurde es zum Erlebnis, ganz nah bei den Alphornbläsern weilen zu dürfen. Dafür gesorgt hatte Marianne Tobler, welche das Trio an die zweite Matinee dieser Saison auf die Orgelempore eingeladen hatte.

Peter Beerli
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RORSCHACH. So gestalteten Ruedi Baumann, Dieter Mathis und Claudio Häne, welche schon den Gottesdienst in der evangelischen Kirche verschönert hatten, am Sonntagvormittag zusammen mit der einheimischen Organistin ein ganz besonderes Konzert. Urtümliche Klänge des Alphorns mit seinem einzigartigen Volumen und Klangbild wechselten sich mit der traditionellen Musik der Königin der Kirchen-Instrumente ab. Diese Begegnung wurde für eine knappe Stunde zu einem wunderschönen Ganzen.

Von Schweizer Meistern

Zwar hätten auch ausländische Komponisten Werke fürs Alphorn geschaffen, erklärte Ruedi Baumann. Das Alphorn-Trio aber hatte für sein Kirchenkonzert ausschliesslich solche von Schweizer Meistern gewählt. Im Exitus aus einer Messe von Hans Jörg Sommer taten sich die Organistin und die Alphornbläser sogar zu einem gelungenen gemeinsamen Auftritt zusammen. Hans Jörg Sommer zählt zu den grössten Spezialisten, welche sich dem Alphorn gewidmet hatten. Er hat auch «Bim Wägchrüz» komponiert. Anton Wickis Choral führte nach Luzern, Johann Areggers Echo in die Engelberger Landschaft und Max Sommers «Höchalp» erinnerte an Appenzeller Volksmusik.

Mit Werk einer Komponistin

Marianne Tobler hatte für ihren Teil die Stücke ganz dem Stil dieser urtümlichen Matinee entsprechend ausgewählt. Sie bereitete nach dem Allegro von Ignaz Spergher mit Josef Haydns kurzen Stücken für die den Glockenspielen ähnlich klingenden Flötenuhr besondere Freude. Die Organistin war bei ihrer Wahl zwar international, gab mit Katharina Wintelers Polka auf vergnügliche Art aber auch einer Toggenburger Komponistin die Ehre. In Giuseppe Perosis Andante und Allegro machte die Orgel der Tonstärke des Alphorns Konkurrenz. Begeisterte Zuhörende dankten mit herzlichem Applaus für diese Matinee, in welcher für sie die Orgelempore einer Alpwiese ähnlich geworden war.

Am Anfang der Rhythmus

Sie freuen sich bereits auf die nächste Matinee vom 19. Februar. Dann werden Andy Leumann, Percussion, Toni Heidegger, Saxophon, und Marianne Tobler, Orgel, dem Motto «Im Anfang war der Rhythmus» gerecht werden.