Von Kritikern gelobt und getadelt

rorschach. Marc Chagalls Werke, besonders die Glasbilder seiner letzten Wirkungsphase, gefallen Kunstfreunden im Volk spontan. Dabei haben Kritiker den 1985 in Südfrankreich verstorbenen Meister ebenso oft getadelt wie gelobt. Mit seinem Leben und Werk machte die St.

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rorschach. Marc Chagalls Werke, besonders die Glasbilder seiner letzten Wirkungsphase, gefallen Kunstfreunden im Volk spontan. Dabei haben Kritiker den 1985 in Südfrankreich verstorbenen Meister ebenso oft getadelt wie gelobt. Mit seinem Leben und Werk machte die St. Galler Kunsthistorikerin Carmen Baggio Rösler an der Bildungsmatinee im Kirchgemeindezentrum Rorschach zahlreiche Seniorinnen und Senioren vertraut.

Sie erinnerte, dass Marc Chagall in einfachen Verhältnissen in Weissrussland geboren wurde. Obwohl er dann die meiste Zeit in Frankreich lebte und sich in den Jahren der Judenverfolgung nach Amerika zurückzog, arbeitete er immer wieder mit Sujets aus seiner Kindheit. Er fand zeitlebens Mäzene, die es ihm ermöglichten, sich ganz der Kunst zuzuwenden.

Er tat es mit Öl auf Leinwand, mit Wasserfarben, arbeitete mit Keramik, schuf Decken- und Wandbilder und wurde schliesslich mit über siebzig Jahren auch als Glasmaler entdeckt. Fachleute behaupteten, Chagall sei ein Meister der Symbolik und der Metapher. Er schüttelte den Kopf darüber. Für ihn, der sich immer wieder den gleichen Themen zuwandte, war alles Wirklichkeit. (pb.)