Das neugewählte St. Galler Stadtparlament trifft sich am 15. Januar zur ersten Sitzung der neuen Amtsdauer. Vier im September bestätigte Bisherige verzichten schon zuvor auf das Amt. Zwei CVPler haben dafür zwingende Gründe.
Es ist ein ständiges Ärgernis, aber auch ein Zeichen der Zeit: Immer mehr Mitglieder des Stadtparlaments lassen sich für vier Jahre wählen, treten dann aber vorzeitig während der laufenden Amtsdauer zurück. Dass einzelne Gewählte sogar schon vor Amtsantritt verzichtet haben, gab's in der Vergangenheit auch schon. Dass gleich vier dies tun, ist rekordverdächtig: Wenn sich das Stadtparlament am 15. Januar zu seiner ersten Sitzung der Amtsdauer 2013 bis 2016 trifft, fehlen aber vier Mitglieder, die am 23. September die Wahl eigentlich geschafft haben.
Bei der CVP sind es zwei Parlamentsmitglieder, die gar nicht erst antreten. Beide sind Bisherige, und beide haben eine ausgezeichnete Begründung für den Rücktritt vor Amtsantritt: Patrizia Adam-Allenspach hat am 25. November die Wahl in den St. Galler Stadtrat geschafft und steht seit vorgestern der Baudirektion vor.
Boris Tschirky wiederum wurde am 23. September in Gaiserwald zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. Da der Wahlerfolg in diesen Exekutivwahlen unsicher war, haben beide parallel dazu auch noch erfolgreich fürs St. Galler Stadtparlament kandidiert. Sie mussten sich zwangsläufig fürs Regierungs- oder Parlamentsamt entscheiden. Was beiden wohl einfach gefallen ist.
Nachrücken können bei der CVP gemäss Stadtkanzlei ein alter Bekannter und eine Neue. Der alte Bekannte ist der am 23. September aufgrund eines Sitzverlustes seiner Partei abgewählte Bisherige Daniel Stauffacher. Der 49jährige Architekt kann damit nahtlos im Parlament sitzen bleiben. Neu kann von der CVP-Liste dank der Rücktritte Barbara Hächler (Jahrgang 1962, Betriebswirtschafterin) ins Parlament nachrücken.
Auch bei der SVP werfen zwei Bisherige noch vor dem Amtsantritt im Januar das Handtuch: Es sind dies Karl Eckstein, der aus St. Gallen wegzieht, und René Frommenwiler, der den Rücktritt gegenüber der Stadtkanzlei nicht speziell begründet hat. Für Eckstein rutscht Remo Wäspe (1986, biomedizinischer Analytiker) ins Stadtparlament nach. Für Frommenwiler kommt Peter Kobel (1957, Schreiner).